Pilgergruppe bereist in Elektrokutsche historische Strecke
Bad Vilbel. Hupend macht Kutschenlenker Norbert Elzner auf die Pilgergruppe aufmerksam. Er sitzt auf dem Kutschbock einer historisch aufgemachten Kutsche, die allerdings nicht von Pferden gezogen wird. Hier ist laut Auskunft des thüringischen Landtagsabgeordneten Markus Malsch (CDU), Initiator der Reise, »Thüringens erste Elektrokutsche« unterwegs.
Die Gruppe erinnert an die Reise des Reformators im Jahr 1521 von Worms nach Wittenberg. Es war der Rückweg vom Wormser Reichstag, auf dem Martin Luther von Kaiser Karl V. mit der Reichsacht belegt worden war. Im Thüringer Wald nahe Bad Liebenstein wurde die Gruppe »überfallen« und Luther auf die Wartburg bei Eisenach gebracht.
Der »Überfall« geschah auf Anordnung des sächsischen Kurfürsten Friedrich des Weisen, der Luther so schützte und ihn somit kurzfristig aus dem Rampenlicht nahm, um die Angriffe auf die reformatorische Bewegung abzuschwächen. Auf der Wartburg übersetzte Luther, getarnt als Junker Jörg, das Neue Testament in die deutsche Sprache.
Dieser »Wendepunkt in der Geschichte Europas« wird 2021 gefeiert. Deswegen hat sich das Luther-Team, zu dem noch Ralf Luther, verkleidet als Martin Luther, auf den Weg gemacht. In den historischen Tagesetappen des »Lutherweges 1521« macht die kleine Reisegruppe an Orten Station, die auch schon der Reformator besucht hat. Von Frankfurt kommend schauten die Pilger auch in den Redaktionsräumen des Bad Vilbeler Anzeigers vorbei. Gut gelaunt erzählten sie von ihrer historischen Mission. Anschließend beehrten sie noch die Hassia Mineralquellen mit ihrem Besuch. (cwi)
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