Karben. Was ist das Radfahrer-Leben so angenehm. Es geht abwärts, eine leichte Brise, auf dem glatten Asphalt surrt der Drahtesel wie von selbst. Da vorn, am Hofgut Gauterin, warten Getränke und Snacks.
Um die 30 Karbener haben das am Freitagnachmittag genossen, als sie per Radtour den neuen Radweg im Westen der Stadt in Betrieb nahmen. Auf 1,4 Kilometern Länge hat die Stadt für 285 000 Euro den Wirtschaftsweg zwischen Petterweil und der Siedlung Eckhardsgraben asphaltiert und ausgebaut. Diese Strecke ist eine wichtige Nord-Süd-Verbindung zwischen Rosbach und Frankfurt. 60 Prozent der Baukosten hat daher das Land Hessen bezahlt.
An ihrem südlichen Ende stößt die Ausbaustrecke auf die Landesstraße Bad Homburg–Karben. Über sie hinweg geht der Radweg weiter nach Nieder-Erlenbach. Nur einen Katzensprung nördlich zweigt der erst vor zwei Jahren ausgebaute Radweg nach Bad Homburg ab.
An dieser Stelle soll bald auch noch ein Radweg nach Kloppenheim hinzukommen und das Netz dann vervollständigen. Wann dieser gebaut wird, ist laut Ekkehart Böing, Verkehrsplaner im Karbener Rathaus, aber noch offen. „Uns fehlt noch ein Grundstück.“
Um den Radweg-Ausbau hatte es zuvor eine Posse gegeben: Für den 2,5 Kilometer langen Kloppenheimer Radweg hatte das Land Geld bereitgestellt, obwohl die Stadt noch gar nicht bauen kann. Für die Petterweiler Strecke dagegen gab es kein Geld, obwohl alles bereit war. Grund: Das Geld kommt aus unterschiedlichen Töpfen. Erst auf Drängen – etwa von Bad Vilbels FDP-Landtagsabgeordnetem Jörg-Uwe Hahn – gab das Land grünes Licht.
Zahlen will das Land aber erst 2017. Daher liegt der Ausbau des 1,4 Kilometer langen Anschluss-Radwegs Petterweil–Burgholzhausen weiter auf Eis. Er ist Teil der Regionalpark-Rundroute Rhein-Main. „Das wollen wir nächstes Jahr machen“, kündigt Bürgermeister Guido Rahn (CDU) an. Dann schwingt er sich wieder aufs Mountainbike und weiter geht die Radtour. (den)