Der Generika-Hersteller Stada hat erstmals seit dem Aufkommen von Übernahme-Spekulationen Verkaufsgespräche mit dem Finanzinvestor CVC dementiert. „Es gibt und gab keine Gespräche mit CVC über eine Übernahme von Stada“, sagte ein Konzernsprecher. Für die Aktie ging es spürbar abwärts.
Bad Vilbel. Bisher hatte Stada sich nicht zu diesem Thema geäußert. Ende Mai hatte ein Medienbericht über erste Gespräche mit der Beteiligungsgesellschaft CVC Capital Partners den Aktienkurs des Unternehmens in die Höhe schnellen lassen. Zuvor war Stada von einem Großaktionär zum Umbau im Aufsichtsrat aufgefordert worden.
Wie zu erfahren war, führt Stada auch nicht mit anderen Finanzinvestoren Gespräche über einen Verkauf, weder in Bezug auf das gesamte, noch über Teile des Unternehmens. Stada indes wollte sich nicht weiter dazu äußern. Der Aktienkurs des auf Generika und freiverkäufliche Medikamente spezialisierten Unternehmens sackte nach dem Dementi um 5 Prozent ab. Seit Beginn der Übernahmespekulationen Ende Mai war er zeitweise um 13 Prozent gestiegen.
Zu dem Rummel über mögliche interessierte Investoren und die Forderungen des Einzelaktionärs Active Ownership Capital (AOC) kam am Wochenende die Nachricht vom vorübergehenden Austausch an der Konzernspitze dazu. Der langjährige Vorstandschef Hartmut Retzlaff – der „Bad Vilbeler Anzeiger“ berichtete – muss sein Amt krankheitsbedingt bis auf Weiteres ruhen lassen. Seine Aufgaben wurden unter den Vorständen Helmut Kraft und Matthias Wiedenfels aufgeteilt. Wiedenfels wurde zunächst zum neuen Vorstandschef berufen. Mitte Mai hatte der Konzern sich dem Druck seines Großaktionärs AOC gebeugt und war auf dessen Forderung eingegangen, den Aufsichtsrat umzubauen und hatte deswegen die Hauptversammlung verschoben. (dpa/sam)/