Veröffentlicht am

Arme Hühner im Automaten – auf dem „Dotti“ haben sie es besser

Bad Vilbel/Frankfurt. Ja, diese Hennen sind echt. Vergangene Woche standen sie in einem silbernen Automaten an der Hauptwache, eingepfercht hinter Glas. Manche pickten gegen die Scheibe, manche hatten vor Aufregung ein Ei gelegt.

„Die armen Hühner“, rief eine junge Frau und ging ganz nah heran an die Scheibe. „Wie kann man sie nur so einsperren?“ „Das ist ja total gemein“, empörte sich ihre Freundin. Es ist gemein, Hühner in einen Automaten zu stecken. Aber noch lange nicht so gemein, wie Hennen in einer Legebatterie zu halten. „Dort haben sie noch viel weniger Platz“, so Christina Kunze, Vorsitzende von „Noah – Menschen für Tiere“. Mit der „Egg-Machine“ an der Hauptwache wollte der Verein jetzt zur Osterzeit dafür werben, keine Eier aus Käfighaltung zu kaufen und stattdessen lieber ein paar Cent mehr für Eier von artgerecht gehaltenen Hühnern auszugeben. „Hennen in Käfighaltung können nicht scharren, sie können nicht picken, sie sitzen in Reihen und dicht gedrängt übereinander, haben keine Federn mehr.“ Christina Kunze hat eine solche Hühnerfarm besucht. „Es ist so schlimm, das kann man gar nicht beschreiben.“ Sie rät, auf die Kennzeichnung der Eier zu achten: 0 steht für ökologische Legehennenhaltung, 1 für Freilandhaltung, 2 für Boden- und 3 für Käfighaltung. Übrigens: Die Hennen aus dem Automaten durften nach drei Stunden wieder nach Hause. Scharren und picken im Sand der Biobauern vom Dottenfelderhof in Bad Vilbel. (zlp)