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Anzeige- Fremdwort »Langeweile« – Angebote und Veranstaltungen im Altenzentrum Heilsberg

Helga Hehle genießt gemeinsam mit ihrer Tochter eine Rikschafahrt.
Helga Hehle genießt gemeinsam mit ihrer Tochter eine Rikschafahrt.

Bad Vilbel. In vielen Köpfen besteht immer noch die Annahme, dass in Alten- und Pflegeheimen das Angebot an Beschäftigungsmöglichkeiten eher mau, gar trist ausfällt. Eine Runde Bingo am Vormittag, ein wenig Vorlesen am Nachmittag – fertig. Doch dieses Vorurteil ist sprichwörtlich veraltet. Moderne Einrichtungen bieten eine Vielzahl an Beschäftigungsmöglichkeiten an, die weit über pflegerische Aspekte hinausgehen. Auch das Bad Vilbeler Altenzentrum Heilsberg bildet da keine Ausnahme. Im Gegenteil, die Betreuungskräfte im Haus haben stets neue Ideen, um die Tage spannend zu gestalten.

Dies weiß auch Helga Hehle sehr zu schätzen. Die 91-Jährige lebt seit acht Jahren im Altenzentrum Heilsberg und hat schon so manche Veranstaltung miterlebt. Sie freut sich auf die morgige Grillfeier. Eine gute Gelegenheit, dem Friseurstübchen im Haus einen Besuch abzustatten. Doch bevor Frau Hehle sich ihrer Frisur widmet, steht ein ganz besonders Mittagessen auf dem Plan. Ein Mittagessen, das sie gemeinsam mit anderen Bewohnerinnen zu bereitet. Schon am Tag zuvor haben sie entschieden, was gekocht werden soll. Da es letztens Sauerkraut und Rippchen gab, fiel die Wahl auf ein indisches Curry. Abwechslung muss eben sein. Mit ordentlich Appetit verlässt Frau Hehle ihr Zimmer, begibt sich zum Aufzug und fährt ins erste Untergeschoss.

Dort angekommen ist es nicht weit zum Gruppenraum. Sie öffnet die gläserne Tür und ist mitten im Geschehen. Acht andere Bewohnerinnen sowie Corinna Skorwider, eine von 13 Betreuungskräften im Haus, erwarten sie bereits. Bevor alle den Gruppenraum betreten, schaut Frau Hehle auf die große schwarze Tafel im Hintergrund. Dort sind feinsäuberlich alle Angebote aufgelistet, die im Altenzentrum Heilsberg stattfinden. Neben dem Kochen gibt es u. a. das Gedächtnistraining, den Singkreis, Handarbeits- und Seidenmalereikurse, den Bibelkreis und Vorlesestunden. An fast allen Aktivitäten nahm Frau Hehle bereits teil, wie z. B. der selbst geflochtene Korb in ihrem Zimmer bezeugt.

Gemeinsam Kochen und Gedächtnistraining
»Es geht los meine Damen«, sagt Frau Skorwider. Wie immer werden die Aufgaben nach motorischen Fähigkeiten verteilt. Frau Hehle ist heute fürs Gemüseschneiden zuständig. Während die Damen fleißig am Werkeln sind, räumt Frau Skorwider noch das Flipchart vom gestrigen Gedächtnistraining beiseite. Die gelernte Ergotherapeutin ist seit 10 Jahren Teil des Betreuungsteams. »Was halten Sie davon, wenn wir uns beim nächsten Gedächtnistraining ein paar Rechenaufgaben vorknöpfen«, fragt sie in die Runde und bekommt ein lautes »Ja« als Antwort zurück.

Nachdem die Vorarbeiten abgeschlossen sind, kümmert sich Frau Skorwider mit der Sozialdienstkoordinatorin Frau Görner-Grein um das Kochen. Das Ergebnis wird im Anschluss zusammen verspeist. Lecker denkt Frau Hehle noch, während sie auf dem Weg zum Friseurstübchen ist.

Durch die Scheibe sieht sie Sandra Stojanovic. Die gelernte 43b-Kraft oder Alltagsbetreuerin ist seit 15 Jahren im Altenzentrum tätig und nebenbei noch Friseurin. Bevor sie den Laden betritt, fällt Frau Hehles Blick noch auf den großen Gesellschaftssaal, der schräg gegenüber liegt. Viele schöne Erinnerungen verbindet sie damit. Ob zu Weihnachten, Ostern oder Fasching, regelmäßig im Jahr finden dort Feste statt, die mit Liebe zum Detail geplant sind. Gerade die Auftritte des Betreuungsdienstes an Fasching sind ihr besonders im Gedächtnis geblieben. Vom leckeren Zwiebelkuchen und Federweißer, die am Oktoberfest gereicht werden, ganz zu schweigen. Nun ist es aber Zeit für die Haarpflege. Nachdem sie auf dem Friseurstuhl Platz genommen hat, beginnt Frau Stojanovic mit ihrer Arbeit. Die beiden Frauen kennen sich gut, haben entsprechend viel zu bereden.

Alltagsbetreuerin kümmert sich um Vieles
»Kommen Sie in zwei Wochen wieder zu unserem Wellnesstag«, fragt Frau Stojanovic. »Selbstverständlich«, antwortet Frau Hehle. Wie könnte sie diesen Tag vergessen. Wo sonst gibt es köstliche Cocktails, während man massiert wird oder sich eine Gesichtsmaske auftragen lässt. Eine halbe Stunde später verlassen beide den Laden. Frau Hehle in Richtung ihres Zimmers, Frau Stojanovic zu ihrer nächsten Aufgabe. Als Alltagsbetreuerin hat sie jede Menge zu tun. Sie geht z. B. für die Bewohnerinnen und Bewohner einkaufen, hilft ihnen beim Essen, kümmert sich um Arzttermine, sorgt für Abwechslung, hat immer ein offenes Ohr und vieles mehr.

Ebenso wollen die Termine mit dem Schuhverkäufer, Modemobil und Hörakustiker geplant werden. Nicht zu vergessen die Dekoration des Hauses, die stets der Jahreszeit entspricht. Und dann ist ja noch das morgige Grillfest, und auch das neue Plakat des fahrenden Supermarkts, der alle zwei Wochen kommt und auf dem Gelände Halt macht, muss aufgehängt werden.

Endlich ist es so weit: Das Grillfest beginnt. Bevor sich Frau Hehle zum Außengelände aufmacht, schaut sie im hauseigenen Café vorbei. Vor Corona konnte man dort lecker Kuchen essen und Kaffee trinken. Nun ist es eine Teststation. Als Treffpunkt eignet es sich trotzdem bestens. Gemeinsam mit zwei Bekannten begibt sie sich nach draußen. Der köstliche Duft von gegrillter Bratwurst empfängt die Damen, während ein Klangteppich aus Musik und Stimmen über der Szenerie liegt. Sie setzen sich an einen hübsch dekorierten Tisch und beobachten einige Besucher, die sich an den Outdoor-Sportgeräten versuchen, während sie sich über den Besuch der Rikschafahrerin unterhalten, die vor Kurzem im Haus war. Ein Lächeln zeichnet sich auf Frau Hehles Lippen ab. Gemeinsam mit ihrer Tochter hatte sie an diesem Tag viel Spaß.

Dann folgt das Highlight für Frau Hehle: Die Kinder vom benachbarten Kindergarten haben einen Auftritt. Zum Essen begibt sie sich aber wieder nach drinnen. Der Wind macht ihr zu schaffen. Hilfe bekommt sie von Frau Stojanovic. Während sie ihre Bratwurst mit Nudel- und Kartoffelsalat genießt, denkt sie über die Hilfsbereitschaft der Mitarbeitenden nach und wie liebevoll sie umsorgt wird. Doch das ist eine andere Geschichte…

Mehr Informationen über die Einrichtung sind unter www.al tenzentrum-heilsberg.de, www. gfde.de und Imagefilm GfdE zu finden.

Altenzentrum Heilsberg
61118 Bad Vilbel, Pestalozzistraße 10
Telefon: (06101) 5833-0
E-Mail: info@altenzentrum-heilsberg.de
www.altenzentrum-heilsberg.de

Alltagsbetreuerin Sandra Stojanovic im Gespräch mit einer Bewohnerin.
Wer sich auch draußen sportlich betätigen will, kann dies dank der Outdoor-Sportgeräte, die das Altenzentrum Heilsberg extra aufstellen ließ.