Zu einem Neujahrsempfang mit einem recht unterhaltsamen Rahmenprogramm hatte der Bad Vilbeler SPD-Ortsverein ins Kulturforum geladen. Hauptredner war vor über 100 Gästen, darunter auch Vertreter anderer Parteien, Landrat Joachim Arnold (SPD).
Bad Vilbel. Vorgesehen als Hauptrednerin war ursprünglich die innenpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Nancy Faeser. Doch bei der Begrüßung durch den Vilbeler Parteivorsitzenden Udo Landgrebe schien es fast so, als käme ihm der Tausch sehr gelegen. Denn so konnte er noch einmal auf den erst wenige Tage alten Wahlsieg Arnolds bei den Landratswahlen eingehen. „49,8 Prozent für einen SPD-Kandidaten in Bad Vilbel. Wann gab es das schon einmal?“, freute sich Landgrebe über den Erfolg Arnolds.
Auch Arnold genoss sichtlich den Applaus der Gäste und versprach sodann, sein Amt für alle Bürger des Wetteraukreises ausüben zu wollen. Das sei auch deshalb so wichtig, weil eines seiner Hauptziele ein wieder ausgeglichener Haushalt sei.
Viel Geld für Bildung
Dafür benötige er aber das Zusammenwirken aller Parteien. Denn zunächst gelte es erst einmal, die neue Landesregierung von der Notwendigkeit eines neuen kommunalen Finanzausgleichs zu überzeugen. Da die Kreise und Kommunen viele neue Aufgaben vom Bund und vom Land übertragen bekommen haben, müsse nun auch für die entsprechende finanzielle Ausrüstung gesorgt werden. Vor allem für die Bildung will Arnold in den kommenden Jahren wieder viel Geld investieren. Etwa für den Ganztagsunterricht an Schulen.
Nach dem hessischen Schulgesetz ist das Land für die Betreuung der Schulkinder nur bis 14.30 Uhr zuständig. Danach sei es Sache der Kommunen oder Kreise, ob die Betreuung fortgesetzt oder die Kinder nach Hause geschickt werden.
Ein weiteres Mal gab sich Arnold sehr staatsmännisch, als er für den sich immer stärker anhäufenden Schuldenberg bei den Landkreisen und den Kommunen nicht der Landesregierung die Alleinschuld zuwies, sondern auch den Kommunen Verantwortung für den Missstand zusprach. Dass man es mit eigener Kraft schaffen könne, zeige der Wetteraukreis. Der stehe kurz vor der schwarzen Null in seinem Haushalt. Geschlossenheit werde auch bei Lösung der Flüchtlingsfrage benötigt.
Einen tiefen Blick in die ruhm- und abwechslungsreiche Geschichte der SPD wagte die Theaterprojektgruppe der SPD. In Wort, Bild und Ton stellte sie in 45 Minuten die wesentlichen Aussagen dreier berühmter Parteiführer vor, nämlich von Ferdinand Lassalle, Otto Wels und Willy Brandt.
Musikalisch eingerahmt wurde der Empfang von der Trommlergruppe „Marula Drums“, die eindrucksvoll ihre sprechenden Trommeln reden ließen.