Bad Vilbel. Nicht gerade traurig sei man über die Absage der Stada, sagt Steffen Zoller von der Bürgerinitiative „Anwohner gegen Hochregal“. Fünf Anwohnerfamilien gründeten die BI im Mai 2006. Ziel sei es nicht, die Stada aus Dortelweil zu vertreiben. Jedoch sollten die Wachstumspläne im Einvernehmen mit den Nachbarn umgesetzt werden. Seither sei es der BI vor allem um sachliche Aufklärung gegangen, betont Zoller. Deswegen sei die BI auch „zu keinem Zeitpunkt angegriffen“ worden. Im Juli 2006 sei eine Internet-Seite gestartet worden, die bis gestern 22 500 Zugriffe verzeichnet habe. Dort ist neben Presseberichten auch die Korrespondenz mit der Stadt, der Stada und auch an diverse „Träger öffentlicher Belange“ dokumentiert. Kritisiert wurde in letzterem Schreiben „der „menschenverachtende, familienfeindliche und letztlich rechtswidrige Aspekt dieser Planungen“, denn „Mehr als 200 Familien müssten unter den Auswirkungen des Chemielagers leiden.“
Zur Unterstützung habe die Initiative einen Rechtswissenschaftler herangezogen. Die BI war dreimal im Fernsehen zu sehen, darunter ein Beitrag von Anwohner-Kindern in der ZDF-Sendung „logo“. Es gab zwei Newsletter, Auflage 2500 Exemplare. Außerdem wurden Fotomontagen mit dem Lager erstellt.
Im September erhob die BI Schadensersatzforderungen gegenüber der Stadt als Verkäuferin der angrenzenden Grundstücke, weil sie „keinerlei Hinweise auf größere Bauvorhaben in der näheren Umgebung“ gegeben habe. (dd)