Karben. Joachim Backes ist als Schutzmann vor Ort in Karben tätig. Ob am Telefon oder auf Streifengängen – er hat ein offenes Ohr für die Bürger.
Der Polizeiwagen steht einsatzbereit vor dem Dienstgebäude, aber lieber ist Joachim Backes zu Fuß unterwegs. »Das ist Teil meiner Arbeit, der klassische Streifengang gemeinsam mit den Kollegen der Stadtpolizei«, sagt der 37 Jahre alte Hauptkommissar Joachim Backes. Das Revier liegt vor der Tür: Der S-Bahnhof mit der Bushaltestelle, die Neue Mitte mit den Einkaufsmärkten und den Cafés. Ein Stück weiter der Rathausplatz mit dem Niddaufer. »Präsenz zeigen und Ansprechpartner für Bürger zu sein, die sich um ihre Sicherheit sorgen und Hilfe brauchen«, so definiert Backes seine Aufgabe als Schutzmann vor Ort.
In Karben kennt sich Backes gut aus, denn er hat vorher bei der Polizeistation Bad Vilbel gearbeitet, die für ihn nach wie die übergeordnete Dienststelle ist. »Ich habe mich gezielt für die Stelle in Karben beworben«, sagt Backes. Gereizt hat den erfahrenen Polizisten die selbstständige Arbeit als Schutzmann vor Ort, die Vermittlungs- und Beratungsaufgaben und der direkte Draht zu den Menschen.
Ein normaler Arbeitstag in Karben beginnt für Backes zwischen 7 und 8 Uhr morgens und endet am Nachmittag zwischen 15 und 17 Uhr. »Das ist der Plan«, schränkt Backes ein, denn wenn er eine Gaststättenkontrolle oder Streifenfahrten seiner übergeordneten Dienststelle unterstützt, verschieben sich seine Dienstzeiten. An diesem Morgen hat Backes zuerst seine E-Mails bearbeitet, ist Akten durchgegangen, hat telefoniert.
Dann aber steht die Fußstreife an. Er zieht sich die Schutzweste über und die Jacke mit den Hoheitszeichen der Polizei. Gemeinsam mit den beiden Stadtpolizisten Stefan Fladung und Rabea Conteh läuft er am Bahnhof vorbei, lässt die Augen schweifen über Fahrradabstellplätze, Bushaltestelle und Bahngleise. Auch ein Blick in die Bahnhofsunterführung gehört dazu. »Wahrnehmung und Sicherheit sind das A und O«, sagt er, »wir achten anders als normale Bürger auf die Umgebung, gucken, was gerade los ist und ob alles in Ordnung ist«. Nicht überall und immer erhalten sie freundliche Blicke. »Es gibt Gruppen, denen es nicht gefällt, wenn wir Streife gehen«, bekennt Backes.
Kontrolle an der
Aussichtsterrasse
Die Marktbesucher am Rathausplatz dagegen lächeln, als Backes und die beiden Stadtpolizisten vorbei kommen. »Alles in Ordnung, keiner hat etwas verbrochen«, ruft gut gelaunt ein Marktbeschicker, während er einem Kunden die Äpfel abwiegt. »Taschendiebstahl ist hier eher nicht das Thema«, sagt Backes.
An der Nidda kontrollieren Backes und die Stadtpolizisten die von Büschen umgebene Aussichtsterrasse. »Hier halten sich gerne Gruppen von Menschen auf«, sagt Backes. Eine Personenkontrolle würde er vornehmen, wenn Minderjährige dabei seien und Rauschgift oder Alkohol im Spiel ist.
In Karben fühlt sich Backes sehr wohl. »Die Bürger wissen, dass es mich gibt, sie rufen an oder kommen vorbei, wenn sie ein Anliegen haben oder eine Anzeige erstatten wollen«, sagt er. Prävention sieht er als eine seiner Hauptaufgaben an, und so berät er gerne, wenn jemand das Zuhause vor ungebetenen Besuchern schützen will. Er nimmt auch Hinweise auf, wenn jemand Beobachtungen gemacht hat, die auf Straftaten oder Gefährdungen hinaus laufen könnten. »Das ist das Gute, ich kann in fünf Minuten da sein. Oder eine Streife kommt aus Bad Vilbel«, sagt er.
Schulwegsicherheit ist
immer wieder Thema
Als positiv erlebt Backes die Zusammenarbeit mit den Karbener Vereinen und Institutionen, mit den Schulen, Jugend- und Sozialeinrichtungen, den Geschäftsleuten und der Stadtverwaltung. Regelmäßig gibt es Besprechungen mit den Verantwortlichen. Ein ständiges Thema ist die Schulwegsicherung, denn da gibt es immer Beschwerden, denen Backes in Zusammenarbeit mit der Stadtpolizei nachgehen muss. Gerne nimmt Backes auch Einladungen zu Veranstaltungen an, um sich und seine Arbeit vorzustellen. »Das kommt mindestens ein- bis zweimal im Monat vor«, sagt er und hat im Terminkalender schon den Besuch bei einem Ortsbeirat stehen. Von Anne-Rose Dostalek
Zuständigkeiten und Erreichbarkeit
Der Schutzmann vor Ort und die Karbener Stadtpolizei haben am Bahnhofsgebäude in Groß-Karben ihre Diensträume. Hauptkommissar Joachim Backes ist Ansprechpartner für Bürger und Bürgerinnen, wenn es um Fragen der Sicherheit und Prävention geht. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtpolizei sind Angestellte der Stadt Karben und kümmern sich um Gefahrenabwehr, Ordnungswidrigkeiten und Einhaltung von verkehrsrechtlichen Anordnungen. Zu erreichen ist Joachim Backes telefonisch unter der Nummer 0 60 39/48 16 40, per E-Mail an svo-karben.ppmh@polizei.hes sen.de. Die Stadtpolizei ist zu erreichen unter der Telefonnummer 0 60 39/48 16 50, per Mail: Stadtpolizei@Karben.de dos