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Ansichten, die begeistern

Das alljährliche Stadträtsel ist für viele Besucher ein Höhepunkt der Ausstellung. Die Aufgabe ist, herauszufinden, in welchen Stadtteilen die gezeigten Bilder fotografiert worden sind. Foto: Charlotte Goethe
Das alljährliche Stadträtsel ist für viele Besucher ein Höhepunkt der Ausstellung. Die Aufgabe ist, herauszufinden, in welchen Stadtteilen die gezeigten Bilder fotografiert worden sind. Foto: Charlotte Goethe

Karben. Portraits von Tieren, Aufnahmen aus den Urlauben und Detail-Ansichten aus Karben – das sind die Zutaten für die erfolgreichen Karbener Fototage. Diesmal stellte der Fotoclub seine Werke in St. Bonifatius aus, das hat einen guten Grund und ist der Anfang einer Kooperation.
»Sie sind eine Bereicherung für die Stadt Karben«, sagt Bürgermeister Guido Rahn. An diesem Freitag ist er zu Gast beim Fotoclub zur Eröffnung der Karbener Fototage. Wie jedes Jahr stellten die Fotografen des Fotoclubs eine Auswahl ihrer Bilder vor. Auch, das vor allem beim Bürgermeister beliebte Stadträtsel ist wieder dabei gewesen. Dieses Mal aber nicht in gewohnter Umgebung im Bürgerhaus in Okarben, sondern in der St.-Bonifatius-Kirche in Klein-Karben.
Einmal in der Woche treffen sich die Clubmitglieder, um sich über ihre Werke auszutauschen. »Wir schauen uns dann verschiedene Bilder an und entscheiden, welche uns gefallen und welche wir ausstellen wollen«, sagt Rainer Wagner, der Vize-Vorsitzende und Pressesprecher des Fotoclubs. Dazu gibt es viel Austausch über die Techniken des Fotografierens und das Bearbeiten der Bilder. Außerdem wird zusammen sehr oft fotografiert.
42 Aktive bilden
den Fotoclub

Der Karbener Fotoclub wurde 1972 gegründet. Derzeit gehören ihm 42 Mitglieder an, berichtet Wagner. Dazu zählen Profis und auch Anfänger, die unterstützt werden. »Der Club ist offen für alle.«
Ein ganz besonderer Höhepunkt für alle seien die Ausflüge mit Übernachtung, die einmal im Jahr angeboten werden. Vergangene Reisen gingen beispielsweise nach Brügge und in die Eifel.
Bilder von eigenen Reisen waren auch in der Fotoausstellung zu sehen. Jedes Clubmitglied bekam seine eigene Wand, um seine besten Bilder auszustellen. Dabei waren tierische Fotografien von Seelöwen und Elefanten, aber auch viele beeindruckende Landschaften zu sehen. Von Portugal bis zum Bodensee war alles vertreten.
Auch die 16-jährige Schülerin Anna Koch stellte ihre Bilder vor. Seit eineinhalb Jahren ist sie Mitglied in der Jugendabteilung des Fotoclubs. Mit ihr seien noch drei andere Jugendliche zwischen zwölf und 16 im Jugendclub. Schon vor ihrem Engagement beim Fotoclub habe sie gerne Bilder von ihrem Hund und ihrem Pflegepferd geknipst.
Im Club konnte sie ihr Können am Fotoapparat ausbauen und lernte Techniken wie die richtigen Einstellungen an der Kamera.
Neben der großen Ausstellung präsentierten die Aktiven des Fotoclubs noch die Gemeinschaftsthemen, für die zwei bis drei Bilder pro Thema ausgewählt wurden. Das Thema »geschwungene Wege« beinhaltete Fotografien von Wanderwegen in den Bergen und runden Treppen. Das Thema »Leere« zeigte leere Räume und verlassene Orte. Für jeden Geschmack war etwas dabei.
Neue Mitte ist
gut zu erkennen

Für die Ausstellungen stellte die St.-Bonifatius-Gemeinde ihren Saal, das Foyer und den Clubraum zur Verfügung. Der Umzug war nötig geworden, weil das Bürgerhaus in Okarben derzeit wegen Umbauarbeiten nicht zugänglich ist. Der Umzug ist eine Win-Win-Situation für Kirche und Fotoclub.
Die Kirchengemeinde feiert in diesem Jahr das 50-jährige Bestehen von St. Bonifatius. Der Fotoclub hat sich bereit erklärt, alle großen Veranstaltungen der Kirche in nächster Zeit fotografisch zu begleiten.
Eine alljährliche beliebte Aktion der Fototage, bei der auch Bürgermeister Guido Rahn immer viel Freude hat, ist das Stadträtsel.
Dabei wurden Bilder von verschiedenen Orten in Karben gemacht und die Gäste konnten rätseln, in welchen Stadtteilen diese liegen. Manche waren Nahaufnahmen von besonderen Dächern, die schnell erkannt wurden, wie das von der Neuen Mitte in Klein-Karben. Andere Bilder hingegen sorgten für angestrengte Gesichter und Ratlosigkeit. Das Stadträtsel sei gut und interessant gemacht, lobte Rahn. Für ihn sei es immer wieder eine Herausforderung, alle Aufnahmen zuzuordnen.
Auch die vielen anderen Gäste zeigten sich begeistert von der Ausstellung. Eine Besucherin freute sich vor allem über ein Schwarz-Weiß-Bild, da diese in der heutigen Zeit nicht mehr so oft gemacht werden. »Es hat eine tolle Aussage«, urteilt sie. Auch das Bild von einer Winterlandschaft von Burghard Gold gefiel ihr sehr gut.
Diese Rückmeldungen freuen die Fotoclub-Aktiven während der Fototage. Klar ist für sie: Nach den Fototagen ist vor den Fototagen – damit beginnen die Vorbereitungen für die nächste Schau und auch die Suche nach ungewöhnlichen, bisher nicht gezeigten Blickwinkeln fürs nächste Karbener Stadträtsel.
Von Charlotte Goethe