Bad Vilbel. Heftig gerungen wurde im Stadtparlament unter anderem um den von der CDU-Fraktion eingebrachten Antrag bezüglich „der Vorbereitungen für den Aufstellungsbeschluss eines Bebauungsplans für ein kombiniertes Frei- und Hallenbad am bisherigen Standort des Freibades unter Einbeziehung der notwendigen Flächen auf der anderen Niddaseite.“ Mit den Stimmen von CDU, FDP und Grünen wurde der Antrag gegen die SPD angenommen.
SPD-Fraktionsvorsitzender Dr. Hans-Ulrich Callies begrüßt den CDU-Antrag, da dieser von einem Neubau in der Krebsschere abrücke. SPD-Chef Udo Landgrebe fordert „ein familienfreundliches, vereins- und schulsportgeeignetes Kombibad mit attraktivem Freizeit- und Wellnessbereich samt einer „tollen Rutsche“. Mit einem solchen Bad könne die Stadt der Quellen ihren Charakter als Badestadt nachdrücklich unterstreichen. Vor allem gelte es, die existierende Wasser-Gesamtfläche von Hallen- und Freibad zu erhalten. Um Meisterschaften auf Vereins- und Schulsportebene durchführen zu können, werde je ein 50-Meter-Becken im Frei- und Hallenbad benötigt.
Rathauschef Dr. Thomas Stöhr (CDU) antwortete, dass die SPD mit ihrem Ergänzungsantrag „locker bei 20 Millionen Euro“ für Bad Vilbel dabei sei. „Das ist eine Träumerei, keine realistische Perspektive“, wetterte das Stadtoberhaupt. Vor einigen Wochen hatte er in einem Interview (FR 15.09.08) gesagt: „Kein Kommentar zu den Baukosten. Frühere Schätzungen lagen bei 18 bis 20 Millionen Euro.“
Nach Ansicht von Rolf Bender (CDU) ist der SPD-Antrag nicht finanzierbar. Sein Parteifreund Jens Völker warf der SPD „großes Kino“ vor, da die Ausmaße des Projektes „für Bad Vilbel viel zu groß sind“. Der Standort in der Huizener Straße sei optimal für ein Kombibad mit jeweils einer 25-Meter-Bahn drinnen und draußen. „Ich möchte endlich auf den Knopf drücken, damit die „Pilzbude Hallenbad“ in die Luft gesprengt werden kann.“
Raimo Biere (FDP) hält den SPD-Antrag für illusorisch. Der Standort des Kombibades sei auf dem Freibadgelände optimal.
Peter Paul (Grüne) bemängelte, dass beim Antrag der CDU keinerlei Eckdaten für die beabsichtigte Energie oder andere Planungen vorlägen.
CDU-Fraktionsvorsitzender Dr. Josef Maetz hielt die Diskussion um den Standort offen, indem er sagte, dass nur die Anwohner der Huizener Straße das Projekt wegen Lärmbelästigung stoppen könnten. Deshalb plädiere seine Fraktion für eine Verlegung der Liegewiese auf die andere Niddaseite Richtung Südbahnhof. Worauf die Opposition erwiderte, dass dann „die S-Bahn beim Sonnen quasi übers Badelaken“ fahre, vor allem, wenn das vierte S-Bahn-Gleis komme.