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Annes Traum – 14-jährige Bad Vilbelerin steppt wieder bei „Music of the Dance“

Von Anfang an war Anne Gegenmantel von dem Geräusch der Steppschuhe fasziniert. Seit sieben Jahren hält diese Begeisterung schon an und trägt nun erste Früchte. Zum zweiten Mal darf die Schülerin aus Bad Vilbel bei der Tanzshow „Music of the Dance“ mittanzen.

Bad Vilbel. Genau ein Jahr ist es her, dass Anne erstmals mit internationalen Stepp-Größen wie Bryan Berry und Colette Dunne auf der Bühne der Alten Oper stehen und bei der Tanzshow „Music of the Dance“ mittanzen durfte. Damals konnte sie ihr Glück kaum fassen: „Plötzlich stand ich mit meinem Vorbild Emily Penner auf der Bühne. Das war Wahnsinn“, erzählt die Schülerin.

Emily Penner lernte ihr Handwerk auf der gleichen Tanzschule wie Anne, der Butler Fearon O’Connor School of Irish Dance in Kanada. Dort verbrachte die heute 14-Jährige einen Teil ihrer Kindheit und sah zum ersten Mal, wie zwei Mädchen aus ihrer Grundschule Stepp tanzten. „Ich wusste bis dahin gar nicht, was das ist. Aber als ich sie tanzen sah, war mir klar: Das will ich auch.“ Dass sie sechs Jahre später mit der Stepp-Elite auf der Bühne stehen würde, ahnte die damals erst Siebenjährige natürlich nicht.

Seit ihrem großen Auftritt im Januar vor einem Jahr hat sich einiges getan: Im April belegte sie den achten Platz bei der World Irish Dance Association in Düsseldorf, den Europa- und Weltmeisterschaften im Stepptanz, und war damit beste Deutsche. Im November tanzte sich das Nachwuchstalent in Dublin bei der Irish Open Championship auf Platz eins und luchste den Iren den Titel ab. Anne ist auf Erfolgskurs und so kam es, dass sie auch dieses Jahr wieder bei „Magic of the Dance“ auf der Bühne stehen darf. Per E-Mail kam die Frage, ob sie wieder Lust habe mitzumachen. „Ich habe absolut nicht damit gerechnet“, erzählt sie. Den Tanz wird sie kurz vor dem Auftritt am 23. Januar lernen. Der straffe Zeitplan erlaubt es nicht anders, denn das Ensemble ist jeden Tag in einer anderen Stadt. Beirren lässt sich Anne davon nicht: Vor jedem Auftritt geht sie die Schritte noch einmal mit den Fingern durch – ein Ritual, das ihr bisher immer Glück gebracht hat. Ähnlich wie bei Anne begann die Karriere auch bei Jeremy Kiesman – einen der Stars der Szene. Er entdeckte das Stepptanzen im Alter von zwölf Jahren für sich. Ihm war sofort klar, dass er diesem Tanz sein Leben widmen will. „Meine Mutter brachte mich zu einigen der größten Lehrer und fragte, ob sie mit mir privat arbeiten wollen, damit ich ein Meister werden könne.“ Das hat geklappt. Nun beherrscht er den „Tap Dance“, die amerikanische Variante des Stepptanzes, wie kein anderer. Tatsächlich ist Kiesman so gut, dass er an der Oklahoma City University die Kunst und Wissenschaft dieses Tanzes lehrt. Dabei steppt er nicht nur auf und vor seinem Stehpult. „Mein Ziel ist es, meinen Studenten zu helfen, eine eigene Beziehung zum Stepptanz aufzubauen, damit sie dann ihre Stärken entdecken und einen eigenen Stil für sich finden“, erklärt der „steppende Professor“.

In der Show schlägt Jeremy Kiesman als Solist einen Bogen zwischen der irischen und der amerikanischen Welt. Für ihn sei Steppen „die Kunst, musikalische und rhythmische Ideen auszudrücken und die Leute mit dem Tanz zu inspirieren“. (trax)