Drei Bäume wuchsen auf einem Hügel. Sonne und Regen ließen sie prächtig gedeihen. Sie hatten das Leben vor sich und freuten sich darauf. Sie hatten Träume in sich und warteten auf ihre Erfüllung. Der erste Baum träumte davon, einmal eine Schatztruhe zu werden. Der Baum malte sich aus, eine wunderbar geschnitzte Truhe zu sein, die einen kostbaren Schatz in sich bewahrt. – Der zweite Baum träumte davon, ein Schiff zu werden. Er sehnte sich danach, Könige über die Meere zu bringen. – Der dritte Baum gar wollte der wichtigste Baum auf Erden sein. Er wollte auf dem Hügel bleiben und alle Menschen an die Geheimnisse des Lebens erinnern.
Eines Tages kamen Holzfäller und hieben die drei Bäume um. Der erste Baum wurde zu einer Futterkrippe verarbeitet und kam in einen armseligen Stall nach Bethlehem. Ochse und Esel fraßen aus der Krippe. Dann wurde in einer wundersamen Nacht in diesem Stall das Jesuskind geboren und in die Futterkrippe gelegt. So wurde der Traum von der Schatztruhe doch noch erfüllt, aber so ganz anders und noch viel tiefer, als es der Baum geträumt hatte.
Aus dem zweiten Baum wurde ein Fischerboot gemacht. Am See Genezareth fuhren die Fischer mit dem Boot hinaus. Da kam eines Tages Jesus an den See und stieg in das Boot, um von dort aus vielen Menschen zu predigen. So wurde das Boot zu einem Gefährt, das den König aller Könige mit seinem wunderbaren Evangelium zu den Menschen brachte.
Der dritte Baum wurde zum Todesbaum und dachte wehmütig an seinen Lebenstraum. Da wurde Jesus an ihm festgenagelt und erlöste durch seinen Tod am Kreuz alle Menschen. So wurde der Baum auf dem Hügel Golgatha der wichtigste auf Erden, weil er zu einem Zeichen für den Sieg über den Tod und das ewige Leben wurde.
Weihnachten wird mit großen Erwartungen und Wünschen herbeigesehnt. Doch nicht jeder Weihnachtstraum scheint in Erfüllung zu gehen. Deshalb sollte Weihnachten aber nicht so schnell abgeschrieben werden. Gerade in dem unscheinbaren, alltäglichen beschenkt uns Gott auf wundersame Weise. So wie die Träume der Bäume auf andere Art als gedacht in Erfüllung gingen, so will auch Gott unsere Wünsche durch Jesus erfüllen: „Er, das Wort, wurde ein Mensch, ein wirklicher Mensch von Fleisch und Blut. Er lebte unter uns, und wir sahen seine Macht und Hoheit, die göttliche Hoheit, die ihm der Vater gegeben hat, ihm, seinem einzigen Sohn. Gottes ganze Güte und Treue ist uns in ihm begegnet.“ Johannesevangelium 1,14
Weihnachtliche Grüße
Ihr Pastor Clemens Breest
Freie ev. Gemeinde Bad Vilbel