Karben. Benjamin Acra (20) ist nervös. Aber er nimmt die Herausforderung an – und tritt ans Tischfußballfeld. Konzentriert legt er die Hände an die Stangen, mit denen sich die bunten Männchen bewegen lassen. Und los geht das rasante Spiel, ein Schuss nach dem anderen rollt an Benjamins Abwehr vorbei. Doch einmal schafft er es auch, den kleinen Ball in das gegnerische Tor zu manövrieren. Fünf zu Eins verliert der Auszubildende. Warum er trotzdem überglücklich ist? Weil sein Gegner der vierfache Weltmeister, Sieger der US Open und zweifacher Europameister im Tischfußball, Chris Marks (29), ist. Und gegen den ist auch ein Treffer schon eine Meisterleistung.
Wie Benjamin konnten die anderen Besucher der fünften Karbener Sportnacht gegen den Profi-Kicker antreten. Auch der ehemalige Eintracht-Spieler Uwe Bindewald versuchte sich beim Tischfußball, wurde aber Fünf zu Drei niedergeschmettert. „Er hat gekämpft und gegrätscht wie zu seinen besten Glanzzeiten“, lobte Marks.
Zum ersten Mal fand die Sportnacht, organisiert von der Schulsozialarbeit der Kurt-Schumacher-Schule (KSS), dem Jugend- und Kulturzentrum (Jukuz), dem Kultur- und Sportverein Klein-Karben (KSV) und dem Berufsbildungswerk Südhessen (BBW), unter freiem Himmel und auf dem Gelände des BBW statt. Das Team der angehenden Beiköche versorgte die Gäste mit leckeren Gerichten. Die Suchthilfe und Suchtprävention Karben bot alkoholfreie Cocktails an. Sich aktiv testen und ohne Alkohol und Drogen bis an die Grenzen gehen, das war das Motto der Sportnacht.
Gute Laune im Doppelpack gab es an der Kletterwand der Sportjugend Hessen. Während sich Eric Gehrmann (22) und Juliane Preissner (20) von Halterung zu Halterung an der 5,75 Meter hohen Wand entlang hangelten, sangen unten Martin Weingart und Eike Bodirsky von der Sportjugend lauthals bei der Schlagermusik mit; die Sicherungsseile hatten sie jedoch immer fest im Griff.
Richtig schwitzen konnten die jungen Sportler in der Turnhalle des BBW. Dort lehrten der Deutsche-Bank-Skyliner-Spieler Mirko Palazzo (29) und Trainer Daniel Schmidt (29) das Basketball-Einmaleins. Dribbeln, Werfen, Laufen – die Spieler in ihren geschenkten Skyliner-T-Shirts kamen mächtig aus der Puste. „Erstmal sollt ihr den Ball kennen lernen“, erklärte Schmidt. Deshalb fing er mit einfachen Wurfübungen an. „Jetzt habt ihr ein Gefühl für den Ball“, sagte er und gab den Startschuss zum Dribbeln.