Bad Vilbel. Eifrig schwingen die beiden Maler ihren Pinsel über die Fassade des Alten Rathauses. Ein Gerüst hüllt die Mauer ein, Folien versperren die Sicht. Die Vorderseite des Hauses und die Fensterbänke aus Sandstein wurden in der Nacht zum Wahlsonntag mit Anti-Atomkraft-Parolen verschmiert und Farbbeutel an die historischen Wände geworfen. Nun tragen die ungenannt bleiben wollenden Maler spezielle Silikat-Farbe auf – „die ist atmungsaktiv“, das sei wichtig, weil das alte Gemäuer Feuchtigkeit binde. Dann sind die Fensterbänke dran. Die Schmierereien sind verschwunden.
Inzwischen ermittelt, wie mitgeteilt, die Friedberger Kripo, weil politische Parolen automatisch ein Staatsschutz-Delikt sind, berichtet Polizeisprecher Erich Müller. Der reine Sachschaden an dem Gebäude wird auf 5000 Euro geschätzt. Bislang gebe es noch keine Anhaltspunkte auf die Täter, man hoffe auf weitere Augenzeugen.
Als Anreiz hat die Stadt, wie im „Bad Vilbeler Anzeiger“ schon berichtet, eine Belohnung von 1000 Euro ausgesetzt. (dd)