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Alles unter einem Dach

Das neue Gebäude des Dottenfelderhofes mit Verkaufsladen, Kühlhäusern und Lagerräumen umfasst nicht ganz 1500 Quadratmeter. Foto: Hirschmann
Das neue Gebäude des Dottenfelderhofes mit Verkaufsladen, Kühlhäusern und Lagerräumen umfasst nicht ganz 1500 Quadratmeter. Foto: Hirschmann

Neuer Verkaufsladen des Dottenfelderhofes in Betrieb genommen

Bad Vilbel. Mit der Eröffnung des neuen Hofladens begann für die Dottenfelder Betriebsgemeinschaft am Donnerstag eine neue Ära. Allerdings war dies nicht mit einer Feier verbunden, sondern lediglich von einem symbolischen Akt begleitet: Peter Hollerbach, bei dem Demeter-Betrieb verantwortlich für den Hofladen, durchschnitt vor dem Eingang eine rotes Band und das war es dann.

Der Obst- und Gemüsebereich im neuen Laden ist durch eine halbrunde Backsteinmauer abgetrennt. Foto: Hirschmann

Waren zuvor Bäckerei- und Käse-Laden in einem eigenen Gebäude untergebracht und Obst- und Gemüse sowie Fleisch in einem anderen, so sind nun im neuen Gebäude alle Verkaufsstellen unter einem Dach zu finden. Zudem ist die Verkehrslage mit dem neuen Parkplätzen für Autos und Fahrräder deutlich entspannter als vorher. Schließlich liegt das neue Gebäude außerhalb der Mauern des ehemaligen Zisterzienserklosters, in dem vor 52 Jahren die Gründerfamilien sich als Landwirtschaftliche Betriebsgemeinschaft angesiedelt und die Tradition der Bewirtschaftung nach biologisch-dynamischen Methoden wieder aufgenommen hatten.

Am alten Standort des Ladens im Kernbereich des Hofes rangierten auch Schlepper, Marktwagen und Lieferverkehr. Deren Wege kreuzten sich oft mit denen von Kunden, spielenden Kindern, Hofmitarbeitern und Absolventen der Landbauschule. Insgesamt sind rund hundert Menschen auf dem Hof beschäftigt.
Der Neubau bietet auch von der Größe und Einrichtung her mehr Komfort für die Kundschaft. Statt der bisher insgesamt rund 450 Quadratmeter Ladenfläche stehen nun 790 Quadratmeter Präsentations- und Verkaufsfläche zur Verfügung. Hinzu kommen weitere 700 Quadratmeter für Kühlhäuser, Lagerflächen, Büros, Sozialräume für Mitarbeiter sowie auch Unterstellplätze für die Marktwagen.

Holzbauweise
Bis auf die betonierten Fundamente und die Bodenplatte ist das neue Gebäude in Holzbauweise errichtet, erklärt Bauleiter Christopher Merzenich. Die Temperaturregelung der Kühlhäuser erfolgt elektrisch. Die dabei entstehende Abwärme wird für die Klimatisierung genutzt. Für die Erwärmung des Brauchwassers wird demnächst eine Solartherme auf dem Dach installiert. Die Kosten für den Neubau liegen im Bereich der kalkulierten drei- bis dreieinhalb Millionen Euro, ist Peter Hollerbach zufrieden.
Die Gänge im Verkaufsbereich sind breiter als in den alten Läden. Die Fläche für Obst- und Gemüse ist dreimal so groß als früher. Sie ist wie eine kleine Insel in einem Halbrund in der Mitte des Ladens aufgebaut. Zudem ist der Bereich teilweise abgetrennt mit einer Mauer aus Backsteinen, die alle aus dem Altbestand des Hofes stammen, wie Hofsprecherin Margarethe Hinterlang betont. Die Mauer habe auch den Effekt, die Stellflächen für das Obst und Gemüse etwas kühler zu halten.
Zwar bietet der neue Hofladen mehr Verkaufsmöglichkeiten, aber diese Erweiterung sei keineswegs das Hauptziel des Projekts gewesen, betont Hollerbach. »Wir vermarkten unsere Produkte, um unsere Landwirtschaft zu ermöglichen. Nicht andersherum«, stellt er klar.

Hofcafé soll umziehen
Der Kernbereich des Hofes innerhalb der alten Klostermauern soll weiterhin allen offenstehen. Dort befindet sich der Kinderspielplatz und das Hof-Café. Das soll jedoch auf absehbare Zeit aus dem bisherigen Provisorium umziehen in den früheren Laden, der für den Café-Betrieb umgebaut werden soll. Nach dem Ende der Corona-Krise sollen auch die Hofführungen und andere Veranstaltungsangebote wieder aufgenommen werden.
Ausführliche Informationen zu dem Bad Vilbeler Demeter-Betrieb sind online unter www. dottenfelderhof.de zu finden. (hir)