Karben. „Wir möchten vor allem die Bedeutung von Streuobstwiesen deutlich machen. Diese müssen mehr als bisher geschützt werden, da dort nicht nur leckere Äpfel wachsen, sondern dieses Biotop vielen Tierarten ein Zuhause bietet“, erklärt Ulrike Loos vom Bund für Umwelt und Naturschutz (Bund). An ihrem Stand dürfen große und kleine Besucher raten, welche heimischen Früchte sich in einem Korb befinden. „Unter der dicken, grünen Schale versteckt sich eine Walnuss, das hat mir meine Mama gesagt“, erklärt Svenja ehrlicherweise.
Gemeinsam mit dem Bund und dem Naturschutzbund Deutschland (Nabu) hat die Stadt Karben zum 17. Kelterfest in den Garten des Jugendkulturzentrums Selzerbrunnenhof eingeladen. Bei angenehm spätsommerlichen Temperaturen haben sich viele Familien mit Kindern dorthin aufgemacht.
Dieter Kost und Oliver Schmidt von der Gemeinschaftsobstanlage Klein-Karben erläutern Wissenswertes rund ums heimische Obst. Sie präsentieren einen Querschnitt jener Obstsorten, die auf der Anlage am Klein-Kärber Hang wachsen, etwa Äpfel, Birnen und Weintrauben. „Der Arlet ist ein Apfel, den Kinder mögen, denn er schmeckt süß und saftig“, erklärt Kost den Kindern Neele (8), Nick (3), Jona (4), Jana (5) und Nina (8), die gemeinsam mit ihren Eltern gekommen sind. „Es ist wichtig, dass die Kinder wissen, wo das Obst herkommt“, sagt Tanja Oettinger aus Maintal.
Die Nachbarschaftshilfe „Herz und Hand“ bietet eine Pflanzentauschbörse an, der Eine-Welt-Laden wirbt für Produkte aus fairem Handel, und die Mitglieder des „Stammtisches Vollwertkost“ verkaufen Selbstgemachtes aus vollwertigen Zutaten.
Bei der Schau-Kelter von Wolfgang Lazar und Jürgen Pfeiffer aus Bad Vilbel schauen vor allem die kleinsten Besucher begeistert zu, wenn aus kleinen grünen Äpfeln mit roten Bäckchen in mehreren Schritten mit Hilfe von historischer Obstmühle und Korbpresse Saft entsteht. Der auch gleich probiert werden kann.
Am Stand des Nabu können alle tatkräftigen Umweltschutz leisten. Mit Hilfe einer Bohrmaschine bohren die Kinder begeistert unter Anleitung von Nabu-Mitgliedern Löcher in dicke Äste, um etwa solitär lebenden Bienen Nistmöglichkeiten zu schaffen. Hier gibt es auch Biologie zum Anfassen: Heimische Pflanzenund Ausscheidungen der Eule können unter dem Biokular untersucht werden.