Etwa 20 Vogelfreunde nehmen am Abendspaziergang durch und rund um Massenheim teil, zu dem der Verein für Vogelschutz und Landschaftspflege (VVL) eingeladen hat.
Bad Vilbel. „Dadurch, dass es in Bad Vilbel verschiedene Biotope wie Wald, Auen und Streuobstwiesen gibt, ist auch die Vogelvielfalt entsprechend groß“, sagt Vorsitzender Heinz Gilbert. So gebe es rund 85 Arten in und um Bad Vilbel. An diesem Abend sehen und hören die Vogelfreunde etwa Goldammern, Grünfinken, Singdrosseln, Meisen, Stare, Zaunkönige, Ringeltauben, Bussarde und viele mehr.
Der Spaziergang bildet den Auftakt zu einer Reihe von vogelkundlichen Abendspaziergängen, die der Verein bis August anbietet. Ausgerüstet mit Ferngläsern und Vogelbestimmungsbüchern, macht sich die Gruppe auf den Weg. Dieser führt zunächst entlang des renaturierten Erlenbaches. Die Renaturierung sei ein großes Plus für die Natur und die Vogelwelt. So freut Gilbert sich darüber, dass sich der Eisvogel am Erlenbach angesiedelt habe, sagt er – und deutet im Bestimmungsbuch auf den Vogel mit dem wunderschön bunten Gefieder. „Was, der lebt hier?“, fragt eine Frau erstaunt und ungläubig. Indes berichtet Teilnehmerin Ulrike Maiwald davon, dass sie den Eisvogel an anderer Stelle schon beobachtet habe, „da braucht man nur ein bisschen Geduld“, sagt sie. Der geschickte und flinke Fischjäger – vor allem kleine Forellen und Stichlinge stünden auf seiner Speisekarte – möge es besonders, wenn sich ein Ast über den Bach biege, so dass er diesen als Aussichtsplatz wählen könne, sagt Gilbert.
Dass es so lange so kalt war, habe den Vögeln nicht allzu viel ausgemacht, „die heimischen Arten sind an die Witterung angepasst“. So hätten einige Vögel zwar schon Nester gebaut, aber noch keine Eier gelegt. Einzig die Weichfresser, die Insektennahrung bevorzugten, hätten Probleme gehabt, weil es bis vor kurzem kaum Insekten gegeben habe, so Gilbert.An der Strecke – entlang des Erlenbaches bis zur Brücke Richtung Berufsförderungswerk über die B3 und anschließend durchs Feld Richtung Harheim – lassen sich zahlreiche Vögel sehen und hören. Doch tun sich Ungeübte schwer, den Vogel im Geäst zu entdecken, vom Erkennen am Gesang ganz zu schweigen. Doch Karl Heinz Lang vom VVL beschäftigt sich seit Jahren mit dem Gesang von Vögeln und hat ein geübtes Ohr. „Das ist der Grünspecht“, sagt er und deutet zu einem Baum. An einer anderen Stelle lauscht Hanne Tinkl vom VVL zunächst dem Piepen. Dann baut sie schnell das mitgebrachte Spektiv – ein Einfernrohr mit 60-facher Vergrößerung – entsprechend auf. So können die Beobachter beim Blick durchs Rohr die Grünfinken in der Hecke erkennen und bei Heinz Gilbert im Vogelbuch nachschauen.