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Alle in einem Boot

Haupt- und Finanzausschuss votiert einstimmig für Umzug der Stadtverwaltung

Modern, luftig, klar strukturiert: Der Haupt- und Finanzausschuss gibt grünes Licht für den Umzug der Stadtverwaltung in das Wüstenrot-Gebäude in Dortelweil. Foto: Kopp
Modern, luftig, klar strukturiert: Der Haupt- und Finanzausschuss gibt grünes Licht für den Umzug der Stadtverwaltung in das Wüstenrot-Gebäude in Dortelweil. Foto: Kopp

Für den Umzug des Rathauses in das Wüstenrot-Gebäude in Dortelweil geht es auf die Zielgerade. Der Haupt- und Finanzausschuss stimmte dem Ansinnen am Donnerstag einstimmig zu. Obwohl es noch einige kritische Fragen der SPD gab.

Bad Vilbel. Der Tagesordnungspunkt Rathausumzug dürfte am 14. Juli (nach Redaktionsschluss) im Stadtparlament recht kurz ausfallen. Fast wäre er sogar ohne weitere Aussprache in Teil A verlegt worden. Doch zumindest die Grünen meldeten an, dass es aus ihren Reihen zu einer Gegenrede kommen könnte. So einigten sich die Fraktionen darauf, dass pro Fraktion nur ein Vertreter zum Thema sprechen soll. Zu groß ist die Chance, zu groß die Transparenz, zu ausgewieft die Ausgleichsplanungen für die Bürger. Davon waren alle Fraktionen überzeugt. Denn neben dem Umzug an sich ist es für alle Fraktionen wichtig, dass das Bürgerbüro, das fast alle Angelegenheiten der Bürger regelt, in der Stadtmitte, genauer im Kurhaus, bleiben soll. Das dort einzurichtende Büro erhält eine rollstuhl- und kinderwagengerechte Rampe oder Hubbühne. Die Umbau- und Sanierungskosten schätzt Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU) auf 150 000 bis 180 000 Euro.

Keine Fraktionszimmer

Auf Anfrage der SPD soll nun zusätzlich geprüft werden, ob auch das Ortsgericht einen Raum im Kurhaus bekommen kann, der genug Diskretion bietet. Auch ein Büro im neuen Rathaus soll geprüft werden, verworfen wurde allerdings die Idee, die ehrenamtlichen Mitglieder auch in die anderen Stadtteile zu entsenden. Zimmer für jede im Parlament vertretene Fraktion, ein weiterer SPD-Antrag, wird es hingegen nicht geben. Das würde zu viel Platz benötigen, warf CDU-Fraktionchefin Irene Utter ein, ihn zu vermieten oder für eine Betreuungseinrichtung zu nutzen, wäre klüger. Stöhr merkt an, dass dies auch kein gutes Beispiel abgäbe. Die SPD zog den Antrag dann zurück.

Geprüft wird allerdings, ob und wie viel Platz für eine Betreuungseinrichtung von der U3-Krippe bis zum Schülerhort benötigt wird. Einig sind sich die Vertreter, dass man nicht noch mehr Kitas in Dortelweil konzentrieren wolle, trotzdem soll der Bedarf bei den bestehenden Einrichtungen abgefragt werden. Gleiches gilt für Dortelweiler Vereine. Ortsvorsteher Herbert Anders (CDU) kündigt hierzu an, das Gespräch mit den Vereinen zu suchen. Möglich sei etwa die Einrichtung eines Multifunktionsraumes für mehrere Vereine. Von diesen Prüfaufträgen nicht berührt werden sollen gewerbliche Mietanfragen für das Erdgeschoss des Gebäudes. Sie erhalten Priorität.

Bei der Frage nach den Kosten erhalten die Sozialdemokraten allerdings noch keine klar definierte Antwort. So kann Stöhr zwar Umzugskosten in Höhe von rund 45 000 Euro und weitere Kosten etwa für die neue Beleuchtung, zusätzliches Mobiliar und die Telefonanlage – ein Kauf komme mit etwa 40 000 Euro weitaus günstiger als die Übernahme der bestehenden Anlage – nennen. Doch zur an die Stadtwerke zu entrichtenden Miete nennt er keine Zahl. Das liege aber auch daran, dass noch gar nicht klar sei, wie viel Raum die Stadtverwaltung tatsächlich in Anspruch nehme. Anzunehmen ist aber, dass die Miete unter dem Mietpreis für Wüstenrot in der neuen Unterkunft im Brunnenkarree liegen wird. Nach BVA-Informationen beläuft sich diese Summe auf mehr als 300 000 Euro.

Deutlicher wird CDU-Stadtrat und Stadtwerkechef Klaus Minkel bei der Frage nach den jährlichen Nebenkosten. Er verweist zwar auch hier auf den noch unklaren Bedarf der Stadt, doch auf über 10 000 Euro pro Monat werde es sich wohl belaufen. Dem gegenüber stünden allerdings die wegfallenden Nebenkosten für die jetzigen Gebäude der Stadtverwaltung!