Niederdorfelden/Schöneck. Die Leiterin der Minifeuerwehr Niederdorfelden, Katja Emrath, und Gruppenführer Harald Ohl bereiteten sich auf ihren Einsatz vor. Beide trugen Atemschutzgerät mit Maske, Helm, Sicherheitsschuhe und feuerfeste Handschuhe. „Die Ausrüstung wiegt 25 Kilogramm“, sagte Schönecks Gemeindebrandinspektor Wolfgang Westphal.
Da bei einem Einsatz unter der Kleidung Temperaturen von bis zu 80 Grad entstehen können, ist die Einsatzzeit pro Trupp auf 20 bis 30 Minuten begrenzt. Als meterhohe Flammen aus einem brennenden Auto loderten, wussten Emrath und Ohl, dass es auf Schnelligkeit, Konzentration und Teamarbeit ankommt. Falls sich eine Person im Fahrgastraum des Autos befindet, ist schnelles, umsichtiges Handeln gefordert. Viel Zeit zum Nachdenken bleibt kaum. Das Gelernte muss sitzen. Jeder Fehler kann schwerwiegende Folgen haben. Im schlimmsten Fall tödlich enden.
Enge Kooperation
Darum ging es auf dem Platz hinter dem Bürgerhaus Niederdorfelden. Der simulierte Gasbrand wurde als Ausbildungsveranstaltung konzipiert. Die Übung wurde gemeinsam mit den vier freiwilligen Feuerwehren aus Niederdorfelden, Oberdorfelden, Kilianstädten und Büdesheim durchgeführt. Die enge Zusammenarbeit machte auch aus finanziellen Gründen Sinn, denn die Kosten für die Ausbildungsveranstaltung beliefen sich auf insgesamt 2000 Euro. 20 Trupps beziehungsweise 40 Feuerwehrleute nahmen teil. Doch zurück zur Übung: Emrath und Ohl näherten sich vorsichtig dem Brandschutzsimulator in Form eines Wagens. Der Motorraum brannte und eine Person befand sich im Fahrzeug. Deren Rettung war vordringlich. Für den gefährlichen Einsatz stand ein Dummy zur Verfügung. Auch der nachfolgende Einsatz an einem Ventilbrandsimulator wurde von den Feuerwehrleuten erfolgreich absolviert.
Pro Übung verbrannten elf bis 15 Kilogramm Gas, strömten 200 Liter Wasser pro Minute aus dem Hohlstrahlrohr. Dies erwies sich als große Hilfe, da es möglich war, mit dem Rohr den Strahlwinkel und die Wassermenge einzustellen. „Die Übung wird am Ende analysiert“, sagte Niederdorfeldens Gemeindebrandinspektor Daniel Christ. Wie Christ und Westphal erklärten, zählen Gasbrände nicht so häufig zu ihren Einsätzen. Bei der Übung stünden weniger Brandbekämpfung als Teamwork, die Handhabung des Hohlstrahlrohrs und der Umgang mit der hohen Wärmestrahlung im Mittelpunkt.
Die Übung nutzte die Wehr, um die Bevölkerung auf Brandschutzgefahren aufmerksam zu machen. „Das A und O an Ausrüstung in den Wohnungen ist ein Rauchmelder“, sagte Westphal. Rauchmelder gehörten in Schlafzimmer und in den Flur.