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Kicken für Fairness – 15 Freizeitteams spielen für Toleranz und sozialem Zweck

Mit einem spannenden Elfmeterschießen ging kürzlich das Internationale Fußball-Hallenturnier in der Petter- weiler Sporthalle zu Ende. Ausgerichtet wurde es vom Jugendclub Groß-Karben und den Ausländerbeiräten Karben und Friedberg. Erstmals dabei waren 22 behin- derte Sportler der Praunheimer Werkstätten.

Karben. Für Freizeitfußballer in Karben, Frankfurt und umliegenden Orten ist das Benefiz-Hallenturnier im Januar seit Jahren eine feste Größe. Wer hierher kommt, ob als Spieler oder Zuschauer, weiß, dass es gute Stimmung geben wird, ein spannendes Turnier und eine kulinarische Versorgung mit internationalen Spezialitäten.

Fünfzehn Mannschaften waren gekommen und ergaben so ein buntes und international gemischtes Bild. Davon zeugten Namen wie Bockenheim Abidin und Veolia Alpina, Tengelmänner und Beton Yusuf, TG Oldies FFM und Bistro Sahin.

Benefiz für Seelsorge

Die Fußballer der Praunheimer Werkstätten traten nicht als eigene Mannschaft auf, sondern waren den übrigen Mannschaften zugelost worden. Begrüßt wurden die Sportler vom Karbener Stadtrat für Integration, Philipp von Leonhardi (CDU) und dem türkischen Generalkonsul Ufuk Ekici. Da der Erlös des Benefiz-Turniers dieses Jahr der Gefängnisseelsorge für Muslime in der JVA Frankfurt zugutekommen soll, waren auch Vertreter der Arbeitsgemeinschaft des Türkischen Moscheevereins Frankfurt anwesend. Sie dankten dem Ausrichtern des Turniers, Bilal Can vom Jugendclub Groß-Karben. Unterstützt wurde er von den Ausländerbeiräten Karben und Friedberg, die sich um Essen und Trinken kümmerten.

Schon morgens um 10 Uhr ging das Turnier los. Die Zuschauerränge füllten sich, lebhaftes Stimmengewirr in Deutsch, Türkisch und anderen Sprachen herrschte in der Halle. Besonders lebhaft ging es am Hallenende zu. Dort trommelten Unterstützer der Firmenmannschaft Veolia Alpina auf Handtrommeln und feuerten ihre Mannschaft an. Mit dabei war auch der Jugendclub Groß-Karben. Nicht nur, weil sie die Ausrichter waren, sondern weil es den Titel zu verteidigen gab. Schließlich hatte die Fußballmannschaft des Jugendclubs im letzten Jahr den Wanderpokal mit nach Hause genommen.

„Wir sind da ganz optimistisch“, sagte Spieler Özgür. Zusammen mit seinen Freunden Seyit, Noah, Mithat, Erkan und Benny saß er gutgelaunt nach dem zweiten Sieg in der Vorrunde in den Zuschauerrängen. Besonders stolz waren sie auf ihren siebten Mann: „Daniel, du warst klasse mit deinen drei Toren“, sagten sie zu ihrem Gastspieler von den Praunheimer Werkstätten. Daniel griff erst einmal zur Wasserflasche, strahlte und genoss sichtlich die Freundlichkeit seiner Mannschaftskameraden.

In jeder Mannschaft war ein Spieler mit Behinderung eingesetzt. Sie spielten auf allen Positionen, ob als Torwart, Stürmer oder defensiv. Beeindruckt von der Fairness und Selbstverständlichkeit, mit der seine Schützlinge ins Spiel integriert wurden, war Betreuer Franz Eberwein aus Frankfurt. „Das ist ein ganz toller, lockerer Rahmen für meine Spieler. Sonst sind sie immer unter sich, und hier stehen sie einmal ganz anders im Licht der Öffentlichkeit“, sagte Eberwein. „Unsere Leute werden hier natürlich ganz anders angespielt, mit vielen Kurzpässen, aber sie werden nicht in Watte gepackt“, kommentierte er zufrieden.

„Es ist für jeden jungen Fußballspieler eine gute Erfahrung, mit behinderten Menschen zusammenzuspielen“, sagte Can, der „Fair Play“ beim Fußballspielen ganz groß schreibt. Ebenso wie das freundschaftliche Miteinander von Fußballern, die eine unterschiedliche Herkunft haben. Sieger des Turniers in einem spannenden Elfmeterschießen wurde die Mannschaft „Bistro Sahin“ gegen die TG.Soma FFM. Immerhin den dritten Platz erreichte die Mannschaft des Jugendclubs Karben.