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Akkordeonklänge vom Feinsten

Die begeisterten Besucher bedanken sich beim Akkordeon-Orchester für ein musikalisch abwechslungsreiches Konzert auf hohem Niveau. Foto: Fauerbach
Die begeisterten Besucher bedanken sich beim Akkordeon-Orchester für ein musikalisch abwechslungsreiches Konzert auf hohem Niveau. Foto: Fauerbach

Bad Vilbel. Elke Lorenz verabschiedet sich mit einem grandiosen Jahreskonzert und einer umjubelten Premiere nach mehr als 50 Jahren, davon 40 Jahre als Dirigentin, vom Akkordeon-Orchester Bad Vilbel.
Mit Jubel, Applaus und stehenden Ovationen bedankten sich rund 300 Besucher beim Akkordeon-Orchester Bad Vilbel (AOBV) für ein musikalisch abwechslungsreiches Konzert auf hohem Niveau. Gänsehaut-Feeling gab es beim 66. Jahreskonzert gratis dazu.
Dirigentin Elke Lorenz stellte mit den 22 Musikerinnen und Musikern des Hauptorchesters die klangliche Vielfalt des Akkordeons in den Vordergrund. Das genreübergreifende Repertoire reichte von klassischer Musik mit dem »Canon in D« von Johann Pachelbel und Originalwerken für Akkordeon über Filmmusik und Volksmusik vom Balkan bis zu Popmusik.
Boris Böddinghaus moderierte. Er informierte im Saal des Kultur- und Sportforums über Komponisten, Titel und Hintergründe des Repertoires. Auf Wunsch von Elke Lorenz spielte das AOBV diesmal nicht auf der Bühne, sondern auf einem Podest auf der gegenüberliegenden Saalseite, weil dort die Akustik besser ist.
Eröffnet wurde das Jahreskonzert mit dem Stück »Music for the fountain«, das Komponist Petr Hapka den berühmten Marienbader Quellen der böhmischen Stadt Marienbad widmete. Danach interpretierte das AOBV die berühmte Arie »Nessun dorma« aus der Oper »Turandot«. Nach dem Ausflug in die Klassik ging es weiter mit der Suite »Transsylvania«. Sie besteht aus vier Tänzen aus dem Balkan. Das Publikum klatschte bereits ab den ersten Takten mit. Weiter ging es mit dem Welthit »What a feeling« des italienischen Komponisten Giorgio Moroder.
Für weiteren Nervenkitzel und Gänsehaut sorgte die Komposition von Ennio Morricone für den opernhaften Italo-Western »Spiel mir das Lied vom Tod«. »Nach schier unendlichen zehn Minuten Stille setzt die Filmmusik ein mit einer der berühmtesten Melodien der Welt. Die Mundharmonika spielt das ›Lied vom Tod‹«, informierte Boris Böddinghaus. Das AOBV präsentierte sein mitreißendes Morricone-Special auf einer Arm-Harmonika, dem Akkordeon, einem Klavier sowie auf Schlagwerken.
Weiter ging es mit einem inspirierenden Mix aus dem nicht minder berühmten Musical »Starlight Express« von Andrew Lloyd Webber. »Nach dem neuen feurigen Stück kommen wir nun mit dem langsamen Tango ›Oblivion‹ (Vergessen) von Astor Piazolla, der sich zum klassischen Konzertstück wandelt, zu den leisen Tönen«, ergänzte der Moderator.
Einen musikalischen Kontrapunkt setzte das AOBV danach mit dem Pop-Klassiker »With A Little Help From My Friends«, »A Hard Days Night«, »Yesterday« und »Can’t Buy Me Love« der Beatles. Zum Abschluss spielte das AOBV Italo-Pophits zum Mitsingen und Klatschen wie »Gloria«, »L’Italiano«, »Ti amo«, »Azzurro« und »Mamma Maria«.
Ehrung für
Gabriele Beckert

Die stürmisch herbeigeklatschte Zugabe wurde mit der Gesangspremiere bei einem Konzert des AOBV gegeben. Die Sopranistin Kalina Vachkova, die im AOBV mitspielt, sang, begleitet vom Orchester, die Arie »Nessun Dorma«. Das begeisterte Publikum feierte die Sängerin, Elke Lorenz und die Akkordeonisten stürmisch.
Im Rahmen des Konzertes wurde Gabriele Beckert für 50-jährige Mitgliedschaft im AOBV geehrt und Elke Lorenz als Dirigentin verabschiedet. Boris Böddinghaus und Bürgermeister Sebastian Wysocki dankten Lorenz für ihr jahrzehntelanges Engagement, von dem das AOBV musikalisch und künstlerisch profitierte. Von Christine Fauerbach