Bad Vilbel. „Akademie der Sehnsucht“ heißt das neue literarisch-musikalische Programm, mit dem Cellist Sebastian Krämer am Mittwoch, 2. März, um 20 Uhr im Kulturzentrum Alte Mühle, Lohstraße 13, gastiert.
Immer noch und jetzt erst recht spricht dieser Mann all das aus, was zwar niemand gerne sagen möchte, aber auch niemand denkt, heißt es in der Ankündigung des Auftritts. In einer Zeit, wo „Chanson“ nur ein anderes Wort für Popmusik unter schlechten Produktionsbedingungen sei und „Kabarett“ mehr und mehr zur Selbsthilfegruppe für anonyme SPD-Mitglieder würde, „läßt einer beides hinter sich und packt uns bei allem, was uns jetzt noch bleibt: Unseren Sehnsüchten“.
An neuem vertontem Gedankengut fehle es Krämer selten und so gebe es einmal mehr vor allem neue Lieder zu hören. Lieder vom Sehnen und Vermissen. Hochpolitische Songs gelingen ihm, ohne dass ihm auch nur ein einziger Politikername über die Lippen käme. Wenn man’s nicht gerade selber ist, der defizitär empfindet, kann Sehnsucht ein äußerst amüsantes Thema sein. Krämer hat es jedenfalls nicht nötig, „die Frequenz seiner Pointen einer mediengenormten Taktung anzupassen“.
Mit Texten, die gern aus einer Richtung antanzen, die man bisher für absolut song-inkompatibel gehalten habe, singe er sich geradewegs ins Sehnsuchtszentrum seiner Zuhörer. Der Cellist singt mit, auf dem Cello, und ist manchmal schon einen Herzschlag früher da, steht es im Programmheft.
Eintrittskarten zum Preis von 17 Euro, ermäßigt 14 Euro, können im Kartenbüro der Burgfestspiele, im Klaus-Havenstein-Weg 1, erworben werden, erreichbar unter Tel. (06101) 559455, Fax (06101) 559430 oder per E-Mail-Adresse tickets@bad-vilbel.de.(sam)