Karben/Bad Vilbel. Das Nein der Karbener Ärzte zu einer Kooperation mit ihren Kollegen in Bad Vilbel beim Bereitschaftsdienst will die Karbener SPD nicht akzeptieren. „Konsequenterweise wird nun das Gespräch mit den Ärzten hier notwendig“, sagt Vorsitzende Christel Zobeley in einer Mitteilung ihrer Partei. „Bürger sehen Umzug kritisch“ behauptet die SPD in ihrer Mitteilung zum Ärztlichen Bereitschaftsdienst. Dessen Station in Bad Vilbel war vor einem Monat geschlossen worden und die Dienstleistung an den Frankfurter Arzt-Notdienst angeschlossen worden. Die Kritik der „Bürger“ schließt die SPD daraus, dass bei einer Abstimmung auf ihrer Internetseite zwei Drittel von 182 Teilnehmern die Verlagerung „als eine Verschlechterung betrachtet“ hätten.
„Unsere Online-Umfrage bestärkt uns in unserer Position“, erklärt Zobeley. Die SPD habe „schon lange eine sprichwörtlich bürgernahe Lösung“ gefordert. Deshalb begrüßten es die Sozialdemokraten, wenn sich nun der Karbener Bürgermeister Guido Rahn an die Seite seines Bad Vilbeler Kollegen Thomas Stöhr (beide CDU) stelle, damit in Bad Vilbel wieder ein Bereitschaftsdienst angeboten werden könne. „Der Weg speziell nach Bad Nauheim ist für Karbener Bürger zu weit, sowohl für Familien mit kleinen Kindern als auch für ältere Bürger“, erklärt Zobeley. „Dazu kommt, dass Bad Nauheim mit öffentlichem Verkehrsmittel schlecht zu erreichen und der Weg mit dem Taxi viel zu teuer ist.“
Die Karbener Hausärzte lehnen seit langem eine Kooperation mit Bad Vilbel ab, haben sich dem Bad Nauheimer Notdienst angeschlossen. Das ändert sich auch nicht, da nun die Bereitschaftspraxis in Bad Vilbel dicht ist: Ein derart kleiner Notdienst sei ein „totes Kind“, sagte der Okarbener Allgemeinmediziner Dr. Jürgen Fehr in der FNP. Er sei zu klein, als dass er sich langfristig wirtschaftlich trage. (den)