Gegen den amtierenden deutschen Meister, den TV Refrath, zog sich der SV Fun-Ball Dortelweil in der Badminton-Bundesliga achtbar aus der Affäre, auch wenn es nicht für einen Punkt reichte. Am Tag danach folgte in Lüdinghausen eine weitere 2:5-Niederlage.
Bad Vilbel. Annika Dörr, bis zu Saisonbeginn noch im Trikot der Dortelweiler, hatte nun als Neuzugang des TV Refrath im Doppel mit Nationalspielerin und Olympia-Teilnehmerin Carla Nelte einige Mühe gegen Annika Horbach und Theresa Wurm vom SV Fun-Ball. Nachdem das favorisierte Damendoppel aus Refrath die ersten beiden Sätze gewonnen hatte, drehten die Dortelweilerinnen auf und gewannen den dritten Abschnitt mit 11:9. Auch im vierten Satz war es eine „enge Kiste“, letztlich siegten Dörr/Nelte mit 12:10.
Fast parallel lief auf dem Nachbarspielfeld das wohl spektakulärste Match des Tages, das erste Herrendoppel. Es war ein atemberaubendes Tempo mit dem Dortelweils Daniel Benz und Andreas Heinz die Halle zum Beben brachten. Gegen den langjährigen Nationalspieler Raphael Beck und Jan-Colin Völker, eines der größten Talente im deutschen Badminton, legten sie nach drei umkämpften Sätze (11:9, 13:11, 11:13) im vierten Abschnitt noch eine Schippe drauf und siegten dort klar mit 11:4. Es stand 1:1 nach Spielen. Und auch im zweiten Herrendoppel lag ein Dortelweiler Sieg in der Luft: Peter Lang und Thomas Legleitner lagen im entscheidenden fünften Satz gegen Max Schwenger und Denis Nyenhuis mit 4:2 vorne, ehe bei ihnen der Faden riss und sie sieben Punkte in Folge verloren, so dass der Satz mit 11:6 verloren ging.
Peter Lang traf im zweiten Herreneinzel auf Kai Waldenberger und trumpfte lange stark auf. Er siegte im ersten Abschnitt mit 11:8 und lag auch in Satz zwei mit 9:5 klar auf der Siegerstraße, ehe ihm das Spiel noch mit 10:12 aus den Händen glitt. Von diesem Knacks erholte er sich leider nicht mehr und verlor die folgenden Sätze.
Davor hatte aber Dortelweils David Peng gegen Lars Schänzler den 3. der letzen DM in vier Sätzen das Duell der Topspieler gewonnen: Er behielt auch bei langen Ballwechseln stets die Ruhe und Übersicht und erzielte mit einigen beeindruckenden Cross-Bällen Punkte, die im Publikum Begeisterung hervorriefen.
Dagegen verlor Theresa Wurm das Dameneinzel gegen Elin Svensson, so dass es vor dem abschließenden Mixed 2:4 aus Dortelweiler Sicht stand. Ein Sieg hätten den Hausherren immerhin einen Punkt beschert (Anm. der Red.: Beim Bundesliga-Badminton gibt es einen Zähler bei einer 3:4-Niederlage, zwei Punkte für 4:3 und 5:2 Siege und drei Punkte für 6:1 und 7:0-Siege).
Im gemischten Doppel hatte die Dortelweiler Paarung mit Franziska Volkmann und Andreas Heinz eine echte Herausforderung zu meistern: Carla Nelte und Max Schwenger. In den ersten beiden Abschnitten fanden Volkmann und Heinz nicht so recht ins Spiel, sie unterlagen mit 6:11 und 7:11. Aber dann steigerte sich das Dortelweiler Mixed gewaltig, siegte mit 11:7 im folgenden Satz und im vierten Satz wogte das spannende Match hin und her. Die Dortelweiler wehrten zwei Matchbälle bravourös ab und hatten beim Stande von 13:12 selbst einen Satzball. Doch nach einem langen Ballwechsel setzte Refraths Mixedmann Max Schwenger einen traumhaften Drop zum 13:13 ins gegnerische Feld. Dann wehrten die Dortelweiler unter lautstarker Begeisterung nochmals einen Matchball ab, der nächste Ball musste die Entscheidung bringen. Und dieser blieb um 17.37 Uhr an der Dortelweiler Netzkante hängen, so dass der Satz und das Mixed mit 15:14 an Refrath ging – und das Match insgesamt mit 2:5 an die Gäste aus Nordrhein-Westfalen.
Am folgende Tag gab es in Lüdingshausen ebenfalls eine 2:5- Niederlage. Die Dortelweiler Punkte holten das Doppel Heinz/Benz und im Einzel Peter Lang. Trotz der Niederlagen steht der SV Fun-Ball vor dem letzten Vorrundenspieltag am Samstag mit sieben Zählern satte vier Punkte vor der Abstiegszone.