Eltern, Lehrer und Politiker beschäftigt diese Frage nach wie vor. Die Anna-Schmidt-Schule bietet seit 2013 beide Bildungswege parallel an, sogar mit der Möglichkeit zum Wechsel. Wir haben Petra König und Uwe Stein zu den Erfahrungen befragt:
Gibt es Unterschiede bei den Leistungen von G 8- und G 9-Schülern?
Petra König: Wir haben mit G 8 sehr gute Erfahrungen gemacht und die Schüler sind genauso erfolgreich wie G 9-Gymnasiasten. Die Befürchtung, die Noten könnten unter der verkürzten Schulzeit leiden, hat sich an unserer Schule nicht bestätigt. Unsere Abiturergebnisse waren in den letzten Jahren immer deutlich besser als der Landesdurchschnitt, unabhängig von G 8 oder G 9.
Uwe Stein: Dies ist vor allem auf die besonderen Rahmenbedingungen zurückzuführen: kleine Klassen, individuelle Betreuung, homogene Klassenstrukturen sowie eine gute technische Ausstattung der Schule. Vorteile, die sich unabhängig von G 8 und G 9 positiv auswirken.
Welche Variante halten Sie für die bessere: G 8 oder G 9?
König: Auf diese Frage gibt es keine allgemeingültige Antwort. Die Entscheidung, welche Schullaufbahn für das eigene Kind die passende ist, sollte von der individuellen Entwicklung und den jeweiligen Bedürfnissen des Kindes abhängig gemacht werden. Der Prozess der Individualisierung macht auch vor der Schule nicht halt, insofern ist es nur folgerichtig, dass heute beide Bildungsgänge angeboten werden.
Wann ist ein Wechsel von G 8 zu G 9 oder umgekehrt möglich?
Stein: Von G 8 zu G 9 im Prinzip jederzeit. Die Verkürzung ist nach der fünften Klasse möglich. Darüber hinaus besteht in Nieder-Erlenbach am Ende von Klasse neun und am Ende des ersten Halbjahres der Klasse 10 die Möglichkeit, in die Einführungsphase der Oberstufe in Frankfurt zu „springen“. Die Entscheidung ist jedoch immer vom Einzelfall abhängig. Da unsere Lehrer häufig an beiden Standorten und in beiden Bildungsgängen unterrichten, können wir sehr gut auf jeden einzelnen Schüler eingehen und die Weichen entsprechend stellen.
Was zeichnet das G9-Konzept in Nieder-Erlenbach aus?
Stein: Hier ist vor allem unsere verlässliche Nachmittagsbetreuung bis 16 Uhr hervorzuheben. Wir haben ein flexibles Modell entwickelt, das aus Modulen besteht, die individuell wählbar sind. Kein Schüler muss bis 16 Uhr bleiben, sondern das Angebot kann auf die Bedürfnisse des Schülers und der Familie zugeschnitten werden. Damit lässt es sich gut mit außerschulischen Aktivitäten kombinieren. Für das kommende Schuljahr planen wir sogar noch eine Steigerung dieser Flexibilität.
Im Sommer haben die Bauarbeiten für die neue Turnhalle begonnen, steht das Datum für die Einweihung schon fest?
König: Der Schulverein investiert in den nächsten Jahren rund 5,8 Millionen Euro in Nieder-Erlenbach: neue Turnhalle, neue Mensa und Umgestaltung des Areals zu einem Campus auf historischem Boden. Die Turnhalle wird in den Sommerferien 2015 fertig und dann zu Beginn des nächsten Schuljahrs eingeweiht. Mit dem Campuskonzept schaffen wir optimale Bedingungen für ein Nachmittagsprogramm, das Angebote im sportlichen, musisch-künstlerischen, sprachlichen und wissenschaftlichen Bereich umfasst. Die Hausaufgabenstunden und Fördermaßnahmen nicht zu vergessen.
Frau König, Herr Stein, wir danken für dieses Gespräch.
Die Anna-Schmidt-Schule ist die älteste Privatschule in Frankfurt am Main, mit Standorten in der Innenstadt und in Nieder-Erlenbach. Geleitet wird die Schule seit 2009 von Petra König, Uwe Stein ist für den Standort Nieder-Erlenbach verantwortlich.
Tag der offenen Tür:
17. Januar 2015
10:00 Uhr bis 13:00 Uhr
Frankfurter Innenstadt (G 8)
24. Januar 2015
08:30 Uhr bis 12:30 Uhr
Nieder-Erlenbach (G 9)