Die Abwassergebühren in Niederdorfelden müssen neu berechnet werden. Die aktuel- len Gebühren wurden vor Jahren auf Basis einer Selbsteinschätzung der Grundstücksbesitzer errechnet. Deshalb erhalten alle Eigen- tümer bald Post.
Niederdorfelden. Die gesplittete Abwassergebühr nach Niederschlagswasser und Schmutzwasser ist in Niederdorfelden kein Neuland mehr, denn sie wird dort seit mehr als zehn Jahren praktiziert. Weil die Gebühr damals aber auf Basis einer Selbsteinschätzung der Grundstücksbesitzer errechnet worden ist, hat die Gemeindevertretung Ende 2016 beschlossen, die eingegebenen Daten zu überarbeiten und aktualisieren zu lassen.
Eine „Mordsarbeit“ vor allem für die Mitarbeiter des Rathauses, wie Bürgermeister Klaus Büttner (SPD) ankündigte. Deshalb hat die Gemeinde beschlossen, ein Fachbüro mit der Erfassung der notwendigen Daten zu beauftragen.
Da in die Abwasserkanäle nicht nur Wasser, das als Trinkwasser bezogen wurde, fließt, sondern auch Niederschlagswasser, das von Dächern und befestigten Flächen in das Kanalnetz gelangt, musste ein neuer Maßstab gefunden werden – nämlich die gesplittete Abwassergebühr. Bei ihr werden die Kosten der Schmutzwasserbeseitigung wie bis dahin üblich nach der Menge des bezogenen Frischwassers verteilt, die Kosten der Niederschlagswasserbeseitigung dagegen nach den versiegelten Flächen, von denen Niederschlagswasser in die öffentlichen Anlagen gelangt. Versiegelte Flächen sind im Wesentlichen Dächer und befestigte Verkehrs- und Hofflächen.
Deren genaue Größe berechnet das Fachbüro mit Hilfe von Luftbildaufnahmen sowie unter Beteiligung der Grundstückseigner mittels Selbstauskunft per Fragebogen. Bis Ende Juli soll das aufwendige Verfahren abgeschlossen sein. (jwn)