102 Schüler der Kurt-Schumacher-Schule haben ihr Abitur bestanden. Zum Lohn für zwölf Jahre pauken und Klausuren schreiben, erhielten sie im Bürgerzentrum ihr Abiturzeugnis.
Karben. „Also lautet ein Beschluss, dass der Mensch was lernen muss.“ Mit den Worten aus Wilhelm Buschs „Max und Moritz“ eröffnet Schulleiter Franz Wild seine Rede an die Abiturienten der Kurt-Schumacher-Schule (KSS). Gemeinsam mit Lehrern, Freunden und Verwandten blickten die nun ehemaligen Schüler auf ihre Schulzeit zurück und erhielten Tipps für ihre Zukunft. „Optimisten meistern das Leben besser als Pessimisten, unabhängig von irgendwelchen Zahlen auf Zeugnissen“, betonte Schulleiter Wild und empfahl: „Verzeihen Sie sich ihre Fehler, zeigen Sie Willensstärke und bleiben Sie optimistisch.“ Denn die Schüler der KSS seien zu allem fähig und würden dringend auf dem Arbeitsmarkt gebraucht.
Talent am Flügel
Bürgermeister Guido Rahn (CDU) sagte, er wünsche sich, dass die Abiturienten, nachdem sie in die Welt hinausgezogen sind, wieder nach Karben zurückkehren, um hier mit ihren Qualitäten nützlich zu sein. Eine Vorführung von Qualitäten, die unter den Schülern der KSS zu finden sind, präsentierte Verena Roth. Auf dem Flügel gab sie das Stück Arabesque von Claude Debussy zum Besten und begeisterte damit das Publikum. Ebenso enthusiastisch wurde die Rede des Vorsitzenden des Schulelternbeirates, Marcus Poggenpohl, aufgenommen. Mit komödiantischem Talent ironisierte er die üblichen Zitate und Phrasen, die eine Abiturfeier für gewöhnlich begleiten. Dabei blickte er humoristisch auf die wichtigsten Themen des Abschlussjahrgangs zurück. Neben dem Mensabau und renovierungsbedingtem Unterricht in Containern blieb die drängendste Frage jedoch: „Warum gibt es auf den Toiletten kein Klopapier?“
Ein Grußwort hielt Nicola Piesch, Vorsitzende des Fördervereins der Schule. Damit die Abiturjahrgänge sich nicht gänzlich aus den Augen verlieren, sorge der Förderverein für ein Programm, das auch ehemalige Schüler zusammenbringen soll. Als ersten Beitrag dazu überreichte sie den Abiturienten ein Couvert mit einer Finanzspritze zur anschließenden Party.
Ein weiterer Höhepunkt der Gala war die Tutoren-Rede, für die die Schülerschaft den Kunstlehrer Jens Guthmann ausgewählt hatte. Anhand verschiedener bedeutungsvoller Kunstwerke, die er auf eine Leinwand projizierte, veranschaulichte er seine Wünsche an die Schüler. So präsentierte er das Kunstwerk Dirty White Trash. Auf den ersten Blick ein Haufen Müll, ergibt sich, sobald der Müllberg von der Seite beleuchtet wird, ein detailliertes Schattenbild. Nicht der Gefahr vorschneller Urteile zu erliegen, war der dazu passende Wunsch des Kunstlehrers.
Großes erreichen
Anschließend übernahmen die Schüler selbst das Wort. Lisa Buxmann und Marc Poggenpohl präsentierten dabei eine Rede, die weniger Vortrag denn eine kleine Performance war. Als Antagonisten ließen sie zwei verschiedene mögliche Herangehensweisen an die Zukunft aufeinander prallen. Während er den Vernunft predigenden Skeptiker mimte, stellte sie die lebenslustige Selbstverwirklicherin dar. So stellte sie seinem Wunsch nach verantwortungsbewusstem Handeln den Wunsch Großes zu erreichen gegenüber und proklamierte: „Woher sollen wir wissen, was wir wollen, wenn wir nicht wissen, was wir wollen können.“