Den unterhaltsamen Bad Vilbeler „Eis-Spaß“ an eine andere Stelle als den Kurpark verlegen – das möchten die Vilbeler Grünen. Doch ein entsprechender Antrag stößt im Bau-, Planungs- und Umweltausschuss auf heftige Kritik.
Bad Vilbel. Eines macht Manfred Kissing (Grüne) gleich zu Beginn seiner Erörterung klar: „Die Eisbahn wird gut angenommen.“ Die Grünen wollten sie deswegen auch nicht aus dem jährlichen Veranstaltungskalender verbannen. Da aber der denkmalgeschützte Bereich des Kurparks stark unter dem Betrieb mit Auf- und Abbau leide, solle man doch einmal andere Orte prüfen. „Eisbahn ja, aber nicht dort“, so Kissing.
Blödeste aller Ideen
Vielleicht könne man sie ja an anderem Ort sogar größer aufbauen und dort auch noch mehr Gastronomie aufbauen. Kissing schlägt stattdessen den Festplatz oder den nicht denkmalgeschützten Bereich des Kur-/Burgparks vor.
Dafür handelt sich Kissing ein Donnerwetter von mehreren Seiten ein. So ärgert sich nicht nur Jörg-Uwe Hahn (FDP) darüber, dass Kissing in seinem Antrag keine konkreten Orte nennt und sie erst in seiner Begründung liefert. Der Platz im Kurpark habe etwas mit dem Ambiente zu tun. So befinde sich die Wiesbadener Eisbahn ebenfalls mitten im Kurpark. „Der Festplatz ist die blödeste aller Ideen“, sagt er. Hier kann Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU) nur beipflichten. Die Grünen handelten hier nach dem Motto „Wasch mich, aber mach mich nicht nass“. Funktioniere die Veranstaltung auf dem Festplatz nicht – was zu erwarten sei – könne man die Schuld beim Magistrat abladen. Keine Stadt würde diese Attraktion mit zuletzt über 10 000 Gästen an den Stadtrand verlegen.
Aufwendige Tests
Auch wisse er, dass die Innenstadt sehr wohl profitiere. Viele Mütter nutzten die Zeit zum Shoppen oder für einen Kaffee, wüssten ihre Kinder gut auf der Eisbahn aufgehoben. Der Weg zum Festplatz indes sei für Schulkinder nicht ungefährlich. Stöhr: „Die Menschen sollten nicht für den Kurpark da sein, sondern der Kurpark für die Menschen.“ Stöhr selbst sei schon als kleines Kind durch den Park geschoben worden.
Kurt Liebermeister (CDU), als Vorsitzender des Stadtmarketings eng in die Organisation eingebunden, erläutert dann, dass strenge Auflagen eingehalten würden. Von Jahr zu Jahr gebe es Anpassungen, um Schäden möglichst gering zu halten. Dazu gebe es auch aufwendiges Tests. „Vor der ersten Veranstaltung sind wir durchs Land gefahren, haben uns andere Veranstaltungen dieser Art angesehen. Überall sind sie im Stadtzentrum“, sagt Liebermeister. Dem Antrag stimmen schließlich nur die Grünen zu. Sogar die Grünen-Abspaltung Neue Fraktion enthielt sich der Stimme, alle anderen Fraktionen stimmen geschlossen dagegen.