Bad Vilbel. Zerschlagen haben sich die Pläne, ein Facharzt-Zentrum in der Innenstadt anzusiedeln. Die Ärzte hätten bis Dienstag Zeit gehabt, sich für den Standort am Zentralparkplatz und dem ehemaligen Ströbel-Areal zu entscheiden, teilte der für die Stadtentwicklung zuständige Stadtrat Rüdiger Wiechers (CDU) auf Anfrage mit. Die Ärzte wollten sich nun für einen anderen Standort, etwa am Nordbahnhof entscheiden.
Vom Mit-Initiator, dem Chirurgen Michael Waldeck, war auf Anfrage keine Stellungnahme zu erhalten. In der vergangenen Woche sagte er gegenüber der FNP, die Organisatoren möchten sich nicht über ihre weiteren Pläne äußern. Waldeck räumte ein, durch das Hinzukommen der Projektentwicklungsgesellschaft ITG habe sich „alles geändert“.
Es sollte der erste Baustein für die „Neue Mitte“ Bad Vilbels werden: Die Idee des Facharzt-Zentrums lancierten einige Mediziner im Januar 2007. Damit wolle man dem Ziel der Politik gegensteuern, die das flächendeckende Facharztsystem abschaffen wolle, erklärte Waldeck im vergangenen Juni. Durch Bündelung von auch tageweise praktizierenden Experten werde eine komplexere, aber auch preiswertere und schnellere Versorgung der Patienten sichergestellt. Gedacht war an ein Zentrum mit 15 bis 20 Medizinern, mit weiteren Heilberufen und einer Ladengalerie mit Apotheke, Bistro oder Drogerie.
Nun müssen die Planungen für das Ströbel-Areal ohne die Ärzte vorangetrieben werden, erklärte Wiechers. Das ursprüngliche Konzept sah den Bau von zwei Kaufhäusern vor. Insgesamt könne es bis zu vier Kaufhäuser geben. Im April gehe es darum, die Grundstücksverträge zu unterzeichnen. Der ITG gehört bereits das Ströbel-Areal, nicht aber das Gelände für das im gemeinsamen Bebauungsplan enthaltene Parkhaus, sowie die Grundstücke auf dem Zentralparkplatz. Diese sind noch in städtischem Besitz.
Für die Projekte Ströbel-Areal und Parkhaus auf dem ehemaligen Minigolfplatz könne bis Herbst Baurecht geschaffen werden, sagte Stadtbaurat Dieter Peters. Bei den Grundstücken am Zentralparkplatz gebe es „noch offene Dinge“ zu klären. Ein Ärztehaus am künftig durch die neue Unterführung und die Verbindung zum Quellenpark aufgewerteten Nordbahnhof wäre ein ebenso guter Standort wie die Innenstadt.