Dorfeldens größter Sportverein, TSG 1921, hat ein Riesenproblem. Ihm fehlen für den neuen Vereinsvorstand zwei Kassierer und ein Schriftführer.
Niederdorfelden. Trotz des eingehenden Appells des bisherigen Vorsitzenden Uwe Schäfer an seine Mitglieder auf der Jahreshauptversammlung der TSG Niederdorfelden fand sich keiner, der die frei werdenden Posten des ersten und zweiten Kassierers sowie die des zweiten Schriftführers übernehmen will. Auch wenn die Nachfolge des Vereinsvorsitzenden mit Wolfgang Kurz und dessen Stellvertreter mit Michael Rother bereits festzustehen scheinen und mit Tanja Cetojevic sich eine Kandidatin für den Posten der neuen Schriftführerin bereit erklärt hat, will das Amt des ehrenamtlichen Kassierers trotz vieler Gespräche im Vorfeld offensichtlich keiner übernehmen.
Deshalb wurde die Notlösung getroffen, dass der bisherige Vereinsvorstand kommissarisch die nächsten sechs Wochen seine Arbeit fortsetzt. „Wir wollen und müssen den Verein erhalten“, mahnte Schäfer die rund 60 anwesenden Mitglieder. Mit rund 550 Mitgliedern ist die Turn- und Sportsgemeinschaft TSG nicht nur mit Abstand der größte Sportverein in Niederdorfelden, sondern hat auch einen erheblichen Anteil an der Jugendbetreuung in der Gemeinde. Fast die Hälfte ihrer Mitglieder, nämlich 236, sind unter 18 Jahre. Damit ist der Verein ganz klar die Nummer Eins bei der Freizeitgestaltung im Dorf.
„Am 22.April werden wir noch einmal auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung zusammenkommen“, kündigt Schäfer an. „Sollte sich dann immer noch kein Bewerber gefunden haben, wird das Amtsgericht einen Zwangsverwalter einsetzen müssen, der den Verein abwickelt.“
Selbst die Ehrung von Mitgliedern, bei der Heini Stark für 70 Jahre Treue ausgezeichnet wurde, war an diesem Abend zweitrangig. „43 Wochen im Jahr bietet die TSG an sieben Tagen Sport. Das sind fast 2000 Stunden Sportangebot im Jahr. Das darf nicht aufs Spiel gesetzt werden“, mahnte Bürgermeister Klaus Büttner. (jwn)