Bad Vilbel. Mit Sigrid Damm und Katja Lange-Müller werden in den Matineen in der Burg „zwei Meisterinnen der schreibenden Zunft auf höchstem Niveau das Leben vermessen und Maß nehmen für die Geschichten, die im Leben geschrieben werden“, kündigt das Kulturamt an.
Sigrid Damm schildert am Sonntag, 22. Juni, ab 11 Uhr „Das Leben des Friedrich Schiller“ und wandert dabei quer durch ein kleinteiliges Deutschland der Fürstentümer. Selten treffen literarische Qualität und biographische Beschreibung aufeinander, für Schiller’sche Kenner und Nichtkenner ein gelungener Genuss beim Lesen. Damms Wanderung ist ein schlichtes und gleichermaßen kunstvoll erzählendes Buch über Schillers Leben. Es ist die ihr eigene Art der Herangehensweise an den deutschen Dichter Schiller, sie überzeugt, weil sie ihrer Neugier und zugleich ihren Assoziationen erlaubt, dem Klassiker ganz nahe zu rücken. Dadurch erhalten die Lesenden eine lebensvolle und kluge Studie eines einzigartigen Menschen.
Katja Lange-Müller stellt am Sonntag, 13. Juli, ab 11 Uhr „Böse Schafe“ vor. Sie entführt in die Zeit, als die beiden deutschen Länder sich wieder zu einem zusammenfügen und wie sich zwei Menschen aus Ost und West in einer unmöglich zu lebenden Liebe begegnen. Gerade erhielt sie den mit 15 000 Euro dotierten Preis der „Literatour Nord“. „Böse Schafe“ überrumpelte die Kritik ob einer schnörkellosen Erzählweise und der Wahrhaftigkeit der Liebesgeschichte, die hier, zwischen Ost und West angesiedelt, einfühlsam, komisch und in einer melancholischen Tonlage erzählt wird. (zlp)