Bad Vilbel. Eine dürftige Zeit sei es, in der wir leben, „voll gepumpt mit Machtgelüsten, Eigendünkel, Konkurrenzkämpfen und Respektlosigkeit vor der Schöpfung“, heißt es auf dem Klappentext des kürzlich im Frieling Verlag Berlin erschienenen Buches „Wortlos ortlos“ des Bad Vilbeler Autors Lothar Atzert (Jahrgang 1948). Sein Ziel, die Wahrheit stets im Blick, werfe der philosophierende Erzähler ein kritisches Auge auf die Gegenwart, die geprägt sei vom Normalen, von vervielfältigten Stühlen, die alle Menschen in die gleiche Sitzhaltung zwängen. In seinen Texten wolle Lothar Atzert die wunderbare deutsche Bildsprache wieder zu Wort kommen lassen. „So sprachen wir einmal über das Namenlose, wie sehr es allem, was Namen hat, überlegen ist und doch zugleich unbemerkt und namenlos bleibt“, sinniert der Autor in seiner parabelhaften Geschichte „Der namenlose Kaiser“. Atzert absolvierte in Offenbach ein Kunststudium. „Die Mythen Griechenlands“, schreibt er, „haben mich geprägt sowie die Dichtung Hölderlins und die Rhythmenlehre Wolfgang Döbereiners, aber auch das tibetanische Totenbuch mit seiner Beschreibung der Kreisläufigkeit von Leben und Tod.“ (sam)
Das 125 Seiten starke Buch mit dem Untertitel „Vom Suchen und Empfinden in dürftiger Zeit“ (ISBN 978-3-8280-2519-6) kostet 11.90 Euro.