Die zehnten Klassen der Kurt-Schumacher-Schule feierten im Bürgerzentrum ihren Abschluss. Eine nachdenkliche Rede hielt Schul- leiter Franz Wild, denn ein böswilliger Streich hatte einen Schatten über die Feier geworfen.
Karben. Für 92 Schüler und Schülerinnen des Realschulzweiges und des Hauptschulzweiges ist das letzte Schuljahr zu Ende gegangen. Mit glänzenden Augen und in ihren schicksten Kleidern trafen sie sich am Bürgerzentrum, um ihre Zeugnisse in Empfang zu nehmen und gemeinsam mit ihren Familienangehörigen und Freunden den Abschied zu feiern.
Die Moderatoren Alicia Holler und Leon Wolff führten durch das Programm mit musikalischen Beiträgen, Lehrer- und Schülerreden, einer Fotosession der Abschlussklassen und natürlich der Zeugnisübergabe. Mit einem musikalischen Gruß eröffnete die Klasse 10bR, die auf die Bühne kam und das Lied „Au revoir“ mit den Liedzeilen „Wir sind weg, nichts wird mehr so sein, wie es einmal war“ sang.
Zuvor hatte sich ein Vertreter der Klasse stellvertretend für seine Mitschüler an die Schulleitung gewandt mit den Worten: „Wir wollen uns entschuldigen – auch wenn wir nicht beteiligt waren – für die Taten derjenigen, die sie so ernstlich betrübt und verärgert haben mit ihrer Aktion.“ Einige Schüler hatten die frisch renovierte Schulfassade in einer nächtlichen Aktion mit Ketchup, Schaum und Schmiermitteln verschmutzt.
Diese klaren Worte fanden Beifall und Zustimmung durch alle Reihen der Zuhörerschaft. Schulleiter Franz Wild machte in seiner Ansprache deutlich, was er von diesem böswilligen Abschluss-Streich, bei dem die Polizei eingeschaltet wurde, hielt: „Es ist eine Sachbeschädigung am Schulgebäude, die nicht tolerabel ist.“ Der Mangel an Sozialkompetenz, der sich darin ausdrücke, sei beschämend und habe Lehrende der Schule nicht zum ersten Mal zutiefst getroffen.
Gute Leistungen
Den Schülern, die vor ihm saßen, mit einem guten Schulabschluss gerüstet für das Leben, gab Schulleiter Franz Wild auf den Weg: „Verändert euch und entdeckt die Welt. Seid ihr selbst und bekennt auch Farbe, wenn es nötig ist. Euer Zeugnis bescheinigt euch, dass ihr inzwischen gelernt habt, reflektiert zu handeln.“
Der Schulelternbeiratsvorsitzende Marcus Poggenpohl legte den Schülern ans Herz: „Bitte tragt Verantwortung, ihr seid keine Kinder mehr, und diese Aktion war nicht witzig.“ Aber zugleich ermunterte er die Schüler, sich an diesem Abend die Feier nicht gänzlich verhageln zu lassen. „Ihr dürft feiern, denn ihr habt etwas geschafft.“
Von den vier zehnten Klassen des Realschulzweiges haben 32 Schüler den mittleren Bildungsabschluss erreicht. Noch mehr, 56 Schüler sind qualifiziert, auf eine weiterführende Schule zu gehen.
Vier Jugendliche mussten sich mit einem Abgangszeugnis zufriedengeben. Fast die Hälfte der Schüler hat sich entschieden, eine berufliche Ausbildung zu beginnen. Die anderen setzen ihren Bildungsweg an der gymnasialen Oberstufe oder an einer Fachoberschule fort. (ado)