Der Karbener Literaturtreff und die Karbener Poetry Slammer hatten zur ersten gemeinsamen Lesebühne ins Kuhtelier nach Groß-Karben eingeladen und die Bandbreite des poetischen Schaffens in Karben vorgestellt.
Karben. „Wir möchten Alt und Jung zusammenbringen, indem wir ein Forum schaffen, in dem unabhängig von Alter, literarischer Haltung oder kultureller Szene die Liebe zum geschriebenen Wort genossen werden kann“. Dominik Rinkart – Germanistik-Student aus Karben – von den Karbener Poetry Slammern und Robert Axt vom Karbener Literaturtreff stehen im Gespräch stellvertretend für die Generationen. Rinkart ist die treibende Kraft der Karbener Poetry Slam Szene – zu deutsch Dichterwettstreit, bei dem junge Leute selbstgeschriebene Texte auf der Bühne dem Publikum präsentieren.
Die Art der Präsentation spiele eine wichtige Rolle, sagt Rinkart. Ob das Publikum dem Inhalt oder der Art der Präsentation mehr Gewicht verleihe, „kann bei jeder Veranstaltung anders sein“, so Rinkart. Die Reaktion des Publikums mache für ihn einen großen Reiz beim Poetry Slam aus, fügt er hinzu. Und die Slammer seien immer offen für neue Orte, um ihre Texte vorzustellen, die mal poetisch, mal witzig oder hintergründig und immer unterhaltsam daherkommen.
Gemeinsam mit Peter Mayer vom Kuhtelier und Robert Axt vom Karbener Literaturtreff sei die Idee entstanden, „dass wir hier etwas gemeinsam machen könnten“, sagt Rinkart. Er begrüße das neue Forum für Literatur, „denn es ist eine Grundidee des Kuhteliers, Neues entstehen zu lassen“, sagt Peter Mayer.
Indes werden bei den monatlichen Veranstaltungen des Karbener Literaturtreffs – die seit drei Jahren im Kuhtelier stattfinden – meist Texte der Weltliteratur von Mitgliedern themenbezogen vorgestellt. „Wir würden uns über mehr jüngere Mitglieder freuen“, sagt Axt. Innerhalb des Literaturtreffs gibt es fünf Mitglieder, die selbst schreiben, sagt Axt; er ist einer von ihnen.
Axt, Rosie Cordsen-Enslin, Hans Kärcher und Alfred Landmesser vom Literaturtreff stellen auf der Bühne ihre selbst geschriebenen Texte ebenso vor wie die Poetry Slammer Dominik Rinkart, Kim-Anh Schäfer, Merlin Veit und Kim Müller. Ein gemeinsames Thema gab es an diesem Abend nicht. „Wir sind komplett verschieden. Was uns verbindet, ist die Liebe zum geschriebenen Wort und zur Poesie“, sagt Rinkart. Längerfristig sollen weitere Schreibende aus Karben eingeladen werden, auf der Lesebühne ihre Texte vorzustellen.
Nawid Fazli, gebürtiger Afghane, trug Gedichte in persischer Sprache vor. Er lebt in Karben und gehört weder zum Literaturtreff noch zur Poetry Slam Szene. „Zwar bekommen die Zuhörer eine deutsche Übersetzung, doch sie sollten sich erst einmal auf das Gehörte einlassen“, regt Rinkart an. Denn Gefühle und Lyrik könne man auch verstehen, wenn man die Worte nicht kenne, fügt er hinzu. (kre)