Drei Säulen der Gesellschaft erhielten am Dienstag im Bad Vilbeler Parlament die höchste Ehrung der Stadt nach der Ehrenbürgerschaft. Alle drei Geehrten dürften vielen Bad Vilbelern bestens bekannt sein.
Bad Vilbel. Eher selten erfolgt die Auszeichnung mit der Goldenen Ehrennadel der Stadt im Parlament. „Solche Auszeichnungen übergebe ich gerne im Kreise des Vereins, damit dies genau im konkreten Wirkungskreis ankommt“, erklärt dazu Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU). Doch diesmal passt der Ort bestens. Denn alle drei Geehrten sind oder waren lange Zeit politisch aktiv.
Iris Stockbauer und Kurt Liebermeister (beide CDU) sowie Hans-Joachim Prassel (SPD) wurden dabei aber nicht von den eigenen Parteien vorgeschlagen, sondern von den Freien Wählern. „Das finde ich persönlich auch ganz sympathisch, wenn hierdurch parteiübergreifend Anerkennung und Wertschätzung untereinander ausgesprochen wird“, freut sich Stöhr.
Im Stillen begleiten
Iris Stockbauer ist seit 2006 Mitglied des Parlaments und im Sozialausschuss. Doch ihr Engagement geht weit darüber hinaus. So ist sie Gründungsmitglied der Nachbarschaftshilfe und noch immer in dem Verein engagiert, hält Sprechstunden im Seniorenheim Quellenhof ab, besucht Bewohner zu Geburtstagen. Auch zur Gründung der Vilbeler Tafel hat sie maßgeblich beigetragen, wirkt ebenso beim Förderverein Haus der Begegnung mit. Bei der Bürgerstiftung ist sie Vorsitzende des Stiftungsrats. Bis heute begleite sie Menschen in schwierigen sozialen Lagen, jüngst war sie auch am Runden Tisch für Flüchtlinge beteiligt, lobte Stöhr.
Hans-Joachim Prassel gehörte von 2001 bis 2006 dem Parlament und dem Planungs- und Bauausschuss an, engagiert sich ganz besonders für Menschen mit Behinderungen. Bis heute leitet er gemeinsam mit dem Christdemokraten Rolf Bender den Arbeitskreis Barrierefreiheit in Bad Vilbel.
„Er ist sachlich, aber auch streitbar für Punkte, die im Interesse von Menschen mit Behinderungen liegen“, sagt Stöhr. Trotzdem sei Prassel aber auch stets für Argumente offen, kompromissfähig und so der Sache dienlich. Daher könne man mit ihm, gut zusammenarbeiten. Auch suche er nicht das Rampenlicht, „heute aber hat er es ganz klar verdient“, so Stöhr.
Mr. Stadtmarketing
Kurt Liebermeister ist ein Segen für die Stadt. Er sitzt seit 2006 im Parlament und derzeit auch im Planungs-, Bau und Umweltausschuss, ist Vorsitzender der Kernstadt-CDU. Liebermeister ist fleißiger als eine Biene und hat daher in Bad Vilbel viele Namen: „Mr. Stadtmarketing“, „Mr. Innenstadt“ oder „Mr. Graffiti“ sind nur drei davon. „Wenn er beim Quellenfest mit dem Funkgerät an allen Ständen gleichzeitig auftaucht, dann ist er in seinem Element“, sagt Stöhr.
Liebermeister gibt nie auf und ist gewohnt, auch ganz dicke Bretter zu bohren. Auch in Sachen Graffiti habe er viel Überzeugungsarbeit leisten müssen, nicht zuletzt bei Stöhr selbst. Doch damit habe er verschandelnde Graffiti zurückgedrängt und sie durch künstlerische Aktionen ersetzt, Kunstwerke, die diese Stadt zur Zier gereichen.
Schwerpunkt seiner vielfältigen Arbeit ist das Stadtmarketing bis hin zur Begleitung der Quellenkönigin. Und auch das Baustellenmarketing treibe er erfolgreich voran. Oder Führungen durch den Brunnenbetrieb Hassia. „Einen Feierabend kennt er nicht“, lobt ihn Rathauschef Stöhr völlig zu Recht.