Der Deutsch-Ausländische Freundschaftskreis (DaF) in Karben hat kürzlich mit seinen Mitgliedern, Kooperationspartnern und Förderern den 30. Geburtstag mit einem bunten Programm und einer Festrede gefeiert.
Karben. Gegründet wurde der DaF am 8. November 1984, daher lag der runde Geburtstag eigentlich schon im vorigen Jahr. Doch der Vorstand beschloss, das Jubiläumsprogramm erst 2015 durchzuführen. Anfang Juni startete es mit einem internationalen Brunch im Jugendkulturzentrum,. Auf dem Klein-Karbener Markt wurde als weiteres Event kalte Cocktails serviert. Nun schloss sich die Geburtstagsparty für die Vereinsmitglieder, die Kooperationspartner und die Förderer an.
Ein enges Netz an Kooperationspartnern hat sich der DaF während der drei Jahrzehnte aufgebaut. In Grußworten stellten diese das gemeinsam Erreichte dar. Die Kurt-Schumacher-Schule Karben (KSS) mit ihrem Leiter Franz Wild verwies auf die Einführung der Schulsozialarbeit an der KSS, die durch den DaF erfolgte.
Soziales Engagement
Pfarrer Werner Giesler von der evangelischen St.-Michaelis-Gemeinde erinnerte an die Zusammenarbeit bei den Veranstaltungen zum Pogrom-Gedenken. Stadtrat Philipp von Leonhardi (CDU) als Vertreter des Bürgermeisters dankte für das soziale Engagement. Eine besonders enge Beziehung besteht zum Ausländerbeirat der Stadt Karben. Seit Jahren werden verschiedene Veranstaltungen gemeinsam realisiert, wie die interreligiöse Andacht im Herbst eines jeden Jahres.
Die Gründung des Ausländerbeirates nach der gesetzlichen Einführung dieser Beiräte in Hessen im 1993 wurde durch den DaF mit begleitet. Daher war als Hauptredner des Abends der Vorsitzende des Landesausländerbeirates, Enis Gülegen, vorgesehen, der jedoch absagen musste. Seine Stellvertreterin, DaF-Vorstandsmitglied Jetty Sabandar, trug seine Rede vor.
Gülegen ließ 30 Jahre Integrationspolitik Revue passieren und kam zu dem Schluss, dass offener Rassismus von weiten Teilen der Gesellschaft nicht mehr toleriert werde. Auch wenn eine Kette der Gewalt gegenüber Migranten nicht abbreche, sie finde aber nicht mehr die offene Unterstützung der Mehrheit. Ein Hoyerswerda sei heute undenkbar. Der Rassismus habe sich aber nicht aufgelöst, so Gülegen. Er sei nur subtiler geworden, habe sich in die Strukturen eingebettet. (zlp)