Eine Nutzungsvereinbarung für das vormalige Kita-Kinderhaus soll das Raumproblem der Ganztagsbetreuung an der Selzerbachschule Klein-Karben lösen. Dafür machte der Sozialausschuss den Weg frei. Jetzt hoffen die Eltern der Betreuungskinder, dass der Wetteraukreis zustimmt und unterschreibt.
Karben. So hatten sich Eltern und Kinder den Betreuungsbeginn an der Selzerbachschule nicht vorgestellt. Drangvolle Enge in zwei provisorischen Betreuungsräumen, die auch noch spärlich mit Spiel- und Bastelmaterialien ausgestattet sind. Bis zum Herbst soll das so dauern, denn der Wetteraukreis ist mit seinen Baumaßnahmen für den schulischen Ganztagsbetrieb im Verzug.
„Das ist ein misslicher Zustand“, sagte Bürgermeister Guido Rahn (CDU) und stellte Abhilfe in Aussicht. Denn es gebe ja das freigeräumte Kinderhaus neben der Schule, dort könnten ohne Probleme die 140 angemeldeten Kinder im Ganztag betreut werden. „Wir bieten dem Wetteraukreis, der für den Ganztagsbetrieb bis 14.30 Uhr zuständig ist, drei zusätzliche Räume im Kinderhaus zur Verfügung gegen eine Nutzungspauschale in Höhe von 1200 Euro“, erklärte Rahn im Sozialausschuss. Wenn es nach dem Rathauschef geht, könnte solch ein „abgespeckter“ Nutzungsvertrag unterschrieben werden.
Damit würden die Raumprobleme gelöst sein, bis die Baumaßnahmen in der Selzerbachschule abgeschlossen sind. Das sieht auch der Sozialausschuss so, der einhellig dem Vorschlag des Bürgermeisters zustimmte.
Viele Eltern waren zu der Sitzung erschienen, außerdem die Schulleiterin Petra Matthes-Ahäuser und Vertreter der ASB-Schülerbetreuung. Der Unmut bei allen Beteiligten über den Kreis ist groß, denn sie hatten auf die Zusagen vertraut, dass die Schülerbetreuung im Kinderhaus stattfinden könne. „Der Kreis hat die Verträge nicht unterschrieben, obwohl wir im Februar in Friedberg zusammengesessen und verhandelt haben“, sagte erbost Michaela Eichwede, die Vorsitzende des Schulelternbeirates der Selzerbachschule. Es sei doch klar gewesen, welcher Raumbedarf durch den Ausbau des Ganztagsbetriebs entstünde.
„Wir haben schon 140 Kinder und erwarten eine Zunahme um zwanzig Kinder“, bestätigte Schulleiterin Matthes-Ahäuser. Die Stadt Karben und die Schule arbeiteten seit Monaten schwer daran, die Ganztagsbetreuung zu organisieren und trotz aller Schwierigkeiten den Ball flach zu halten. Für die Kinder sei alles schwer genug. Denn durch den verzögerten Baubeginn für die Mensa müssten alle Ganztagskinder ihr Mittagessen in der benachbarten katholischen Gemeinde einnehmen. Noch bis zu den Herbstferien solle das dauern. Massive Beschwerden gibt es auch wegen des Baulärms im Schulhaus, verursacht durch die Arbeiten für die neue Mensa.