Bad Vilbel. Um 60 Prozent ist die Anzahl der Einsätze der Freiwilligen Feuerwehr Gronau 2007 angestiegen, teilte Wehrführer Gerald Lamb in der Jahreshauptversammlung mit. 27 Mal musste die Wehr 2006 ausrücken, 2007 gab es 42 Mal Alarm. Ein Phänomen, das nicht auf Gronau beschränkt ist, wie Stadtbrandinspektor Matthias Meffert mitteilte. Mit 519 Alarmierungen sei in Bad Vilbel 2007 ein absoluter Rekordwert erreicht worden. „Wir stoßen an unsere Belastungsgrenzen!“, so Meffert.
Dem stimmte Erster Stadtrat und Brandschutzdezernent Jörg Frank (CDU) uneingeschränkt zu. Umso wichtiger sei es, im kommenden Jahr als Nachfolger von Meffert, der nicht mehr als Stadtbrandinspektor kandidieren wird, „den Richtigen zu finden“. Einigkeit herrscht unter den Verantwortlichen aber auch darüber, dass im April auf einer Klausur mit allen Wehrführern ein tragfähiger Objekt- und Ausbildungsplan zu Stande kommt.
„Wir brauchen eine einheitliche Ausbildung, weil bei einem Einsatz tagsüber die Leute aller Wehren zusammengewürfelt werden müssen. Eine Trennung gibt es längst nicht mehr“, stellte Meffert fest. Ebenso ist vor allem auch Ortsvorsteher Klaus Peter Schäfer (CDU) daran gelegen, dass auch die Umsetzung des Bedarfs- und Einsatzplans festgeschrieben wird. Ihm zu Folge erhält die Gronauer Wehr 2010 einen neuen Vorausrüstwagen für technische Hilfeleistungen, besonders bei Verkehrsunfällen, wenn eingeklemmte Unfallopfer zu befreien sind.
Schäfers Beharren ist nicht von der Hand zu weisen, belegt doch Lambs Statistik, dass die Zahl technischer Hilfeleistungen mit 31 Einsätzen deutlich über den elf Brandeinsätzen liegt. Allein beim Sturm „Kyrill“ habe die Gronauer Wehr an neun Stellen eingesetzt werden müssen.
Trotz der Aufnahme von Nina Laupus und Marc-Oliver Seidler aus der Jugendfeuerwehr sei die Personalstärke von 37 auf 36 Einsatzkräfte (31 Männer und fünf Frauen) leicht gesunken. Karl-Heinz Mohr musste nach 45 Jahren mit Vollendung des 60. Lebensjahres den aktiven Dienst aufgeben, bei Guido Laupus und Peter Völp seien es berufliche Gründe gewesen. 323 Feuerwehrleute leisteten bei den 42 Einsätzen 379,5 Stunden Dienst. Hinzu kommen Übungen, Unterrichte sowie Fort- und Weiterbildungen, die sich insgesamt auf über 2000 freiwillig geleistete Stunden addieren, ferner Kameradschaftspflege, Feiern und Ausflüge.