„Cyberkrank! Wie das digitalisierte Leben unsere Gesundheit ruiniert.“ So lautet der Titel einer Veranstaltung, zu der für Mittwoch, 4. November, 20 Uhr in die Stadtbibliothek am Nidda-Platz eingeladen wird.
Bad Vilbel. Das Thema wird erörtert von Prof. Manfred Spitzer, Leiter der Psychiatrischen Universitätsklinik in Ulm und des Transferzentrums für Neurowissenschaften und Lernen.
Der Gehirnforscher beschreibt in seinem neuen Buch, wie die Digitalisierung unseres Alltags immer weiter voranschreitet mit nach seiner Ansicht „fatalen Auswirkungen“. Anhand von neuen Studien will er belegen, „in welchen Maß diese Entwicklung unsere Gesundheit bedroht. Wir werden cyberkrank, wenn wir den digitalen Medien die Kontrolle aller Lebensbereiche überantworten, stundenlang Online Games spielen und in sozialen Netzwerken unterwegs sind. Stress, Empathieverlust, Depressionen sowie Schlaf- und Aufmerksamkeitsstörungen sind die Folgen. Kinder werden in ihrer Motorik und Wahrnehmungsfähigkeit geschädigt. Computersucht, Internetkriminalität und Mobbing verbreiten sich immer mehr“, heißt es in der Beschreibung des Verlages. Der Autor informiere unter anderem über verbreitete Krankheitsmuster, warne vor den Gesundheitsgefahren der digitalen Technik und erkläre, wie wir uns schützen können.
Für eine kontroverse Debatte hatte Manfred Spitzer bereits mit seinem 2012 veröffentlichten Buch „Digitale Demenz“ gesorgt. Zwar seien seine Thesen nicht unbegründet, aber man müsse „sie gegen den Ton schützen, in dem sie vorgetragen werden“. Kulturpessimismus sei „nicht hilfreich“, wurde ihm entgegengehalten. (hir)
Der Eintritt zu der Lesung und Diskussion in der Bad Vilbeler Stadtbibliothek am 4. November kostet 12 Euro, ermäßigt 8 Euro.