Bad Vilbel. Durch eine unglückliche 0:1-Niederlage im Topspiel der Verbandsliga-Süd gegen den VfB Ginsheim rutschte der FV Bad Vilbel auf Tabellenplatz zwei ab. Jetzt geht es am Wochenende zum Derby nach Kalbach.
Bad Vilbels Trainer Amir Mustafic ist beim Spiel seiner Mannschaft immer mit vollem Herzen dabei – und wenn seine Schützlinge als Spitzenreiter gegen den Tabellenzweiten kicken, dann erst recht. So musste er am Samstag schon nach knapp 30 Minuten zum Rapport bei Schiedsrichter Patrick Haustein antreten, nachdem er sich lautstark über einen Freistoß für die Gäste beschwert hatte. Während an der Seitenlinie sowohl Mustafic als auch sein Gegenüber, Carsten Hennig, lautstark ihre Teams dirigierten, spielte sich doch vor den Toren in Halbzeit eins relativ wenig ab. Beide Topteams belauerten sich gegenseitig vor gut 250 Zuschauern, von denen etliche aus Ginsheim angereist waren.
In der Pause schien aber Mustafic gegenüber seinen Schützlingen die richtigen Worte gefunden zu haben: Sie kamen mit mehr Offensivdrang aus der Kabine und hatten gleich zweimal die Führung auf dem Fuße.
Doch zunächst scheiterte Alexander Schunck an Gästekeeper Lukas Langenstein (53.) und wenig später drosch Fatih Uslu aus acht Metern eine Hereingabe von Marvin Strenger volley links am Kasten vorbei (56.). Und mitten in diese gute Phase hinein gerieten die Hausherren in Rückstand: FV-Akteur Anastasio Keoseoglu traf einen von hinten in den Ball hineinrauschenden Gästeakteur leicht am Fuß, der legte sich im Strafraum sofort hin und Referee Haustein zeigte auf den ominösen Punkt. „Den kann man geben“, sagte der FV-Vorsitzende Willi Eckhardt am Spielfeldrand.
Ginsheims Lukas Manneck ließ sich nach einem verzögerten Anlauf die Gelegenheit aus elf Metern nicht nehmen, wenn auch FV-Keeper Daniel Soldevilla noch mit den Fingerspitzen am Ball dran war (62.). Nun mussten die Vilbeler die Deckung öffnen, was den Ginsheimern Räume für Konter ermöglichte: Doch weitere Treffer fielen nicht. Soldevilla hielt einmal glänzend, einmal half ihm das Aluminium, aber auch sein Gegenüber Langenstein hatte bei einem Freistoß aus rund 20 Metern noch die Fäuste dran. Nun ist der FV erst mal die Tabellenführung los und liegt zwei Punkte hinter Ginsheim auf dem Relegationsplatz zwei. An die Hessenliga hat Vereinsboss Eckhardt ohnehin noch keinen Gedanken verschwendet: „Wir sind ja vom bisherigen Saisonverlauf selbst überrascht. Wir werden uns erst im März mit der nächsten Saison auseinandersetzen.“ Jetzt steht erst mal am nächsten Sonntag das Derby beim FC Kalbach an, der just zuhause vom Tabellendritten Ober-Roden mit 5:0 abgewatscht wurde.