Karben. Wer in Karben mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs ist, soll für 1,95 Euro durch die ganze Stadt fahren können. Den Einheitstarif fordert das Karbener Stadtparlament einmütig. Den Vorschlag hatte die SPD gemacht.
Wer von einem Stadtteil zum anderen fährt, zahlt in Karben verschiedene Tarife: Zwischen Okarben und Groß-Karben kostet eine Fahrt nur 1,95 Euro – obwohl sogar die S-Bahn genutzt werden kann. Die fährt sogar alle halbe Stunde.
Für alle sonstigen Strecken im Stadtgebiet wird jedoch ein Tarif von 2,35 Euro fällig. „Das ist für viele Strecken nicht gerechtfertigt“, sagt SPD-Fraktionschef Thomas Görlich und erwähnt die Verbindungen vom S-Bahnhof Groß-Karben zum Rathaus. „Kein Wunder, dass die Leute da lieber laufen.“
Der Einheitstarif sei in Friedberg bereits Praxis, für 1,95 Euro. Das fordert das Stadtparlament von der Verkehrgesellschaft Oberhessen auch für Karben. Ebenso einmütig beschlossen die Stadtverordneten, dass die Stadtbusse auch von 2017 bis 2026 häufiger fahren sollen, als es der Mindeststandard des Wetterauer Nahverkehrsplanes vorsieht. Ein 30-Minuten-Takt ist nur für Groß- und Klein-Karben vorgegeben, sonst bloß ein Stundentakt.
223 000 Euro zahlt die Stadt jährlich, damit die Busse überall alle 30 Minuten fahren und die Anruf-Sammeltaxen bis spät nachts. Als Ergebnis der aktuell laufenden Ausschreibung des Busverkehrs rechnet die Stadt mit 13 000 Euro Einsparungen je Jahr – unter anderem, weil Fahrten der Linie 73 Groß-Karben–Petterweil entfallen sollen, wenn fast zeitgleich auch ein Bus der Linie 260 Karben–Königstein auf dieser Strecke unterwegs ist.
Die Idee stammt von den Grünen. Sie wollen die Einsparsumme aber für den Nahverkehr nutzen, erinnert Fraktionsvize Rainer Knak. Damit könnten etwa mehr Sonntagsverbindungen oder der Anteil für den geplanten Schnellbus nach Heldenbergen finanziert werden. Für letztes sei es gut, diesen Puffer zu haben, stimmt Bürgermeister Guido Rahn (CDU) zu. (den)