„Frohe Ostern!“ Mit diesen Worten begrüße ich zurzeit meine Mitmenschen. Häufig bekomme ich zur Antwort: „Ostern, ist doch vorbei.“ Ich antworte: „Die Passionszeit ist vorbei. Ostern hat gerade erst angefangen. Und das ist verrückt und geheimnisvoll.“
Ja, wir Christen sind manchmal verrückt, weil wir uns ver – rücken lassen. Der Apostel Paulus schreibt dazu im Korintherbrief: „Siehe, ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden nicht alle sterben, sondern wir werden verwandelt werden.“ Im Vergleich zu manchen Zeitgenossen, die meinen, dass mit dem Tod alles aus ist, lassen wir uns ver – rücken. Von der irdischen Realität lassen wir uns in eine himmlische Wirklichkeit verrücken. Es ist kein Ende, sondern nur eine Verwandlung.
In zahlreiche Kulturen glauben die Menschen daran, dass es nach dem Tod etwas gibt, dass uns in irgendeiner Form weiter leben lässt. Die Ägypter sahen im Grab den Ort, wo man zu neuem Leben aufersteht. Die Germanen füllten ihre Gräber mit Reiseutensilien für das Totenreich. Und als Jesus lebte, glaubten viele, dass sie nach dem Tod durch Gott wieder auferstehen werden.
Als kleiner Junge ist er mit diesem Gedanken groß geworden. Im jüdischen 18-Bitten-Gebet hat er es schon in der Kinderstube gelernt: „Gepriesen seist du, der du die Toten auferweckst.“
Wie können wir uns diese Verwandlung vorstellen? Auch die ersten Christen machten sich Gedanken darüber. Dabei entdeckten sie in der Natur eine Parallele, in der auch ein Lebewesen in eine andere Wirklichkeit ver – rückt wird. Aus dem toten Kokon, der toten Hülle entsteht ein ganz anderes, ein neues Wesen. So war der Schmetterling ein beliebtes Symbol, das die ersten Christen auf ihre Grabsteine zeichneten als Gleichnis für etwas, das nur schwer zu erklären ist. Es ist ein starkes Bild für ein schwer vorstellbares Geheimnis.
Die vorherige Gestalt ist verwandelt und der Schmetterling hat Möglichkeiten, von denen er als Raupe nicht hätte träumen können. So haben wir Christinnen und Christen eine Ahnung davon, wie