Karben. „Wir bauen massiv Druck auf.“ Bürgermeister Guido Rahn (CDU) will die ärztliche Versorgungslage in der Stadt verbessern. Laut Rahn erreicht Karben bei den Hausärzten nur einen Versorgungsgrad von 53 Prozent. Laut bundesweitem Durchschnitt müssten 13 Doktoren in der Stadt Dienst tun, es sind aber nur sieben.
Konkret greife man einer Ärztin bei ihrem Bemühen um einen zweiten Hausarzt-Sitz in ihrer Praxis unter die Arme. So hatte das Stadtparlament bereits im Dezember dazu eine Resolution als Unterstützung beschlossen.
„In vier Jahren ist die Stadt um 1000 Einwohner gewachsen“, macht der Bürgermeister das Problem klar. „Davon könnte ein Arzt leben.“ Zudem gehen mehrere Ärzte in den Ruhestand. Eine der Kolleginnen in Klein-Karben hatte im vergangenen Sommer problemlos einen Nachfolger gefunden.
Ein weiterer Hausarzt sei ebenfalls erfolgreich gewesen bei der Nachfolgesuche, erklärt der Bürgermeister. Kein Wunder: „Die Ärzte wollen ja nach Karben, sie dürfen aber nicht.“ In Okarben wolle „ein Arzt“, also Dr. Jürgen Fehr, seine Praxis vergrößern, um einen zweiten Arzt aufzunehmen, dafür in neue Räume umziehen.
Für gestrigen Mittwoch (nach Redaktionsschluss) war eine Sitzung des Berufungsausschusses der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen (KV) angekündigt. Gäben die Ärztegremien nun doch noch grünes Licht für den zweiten Arztsitz in der betreffenden Praxis, „dann wäre die Situation geklärt“, schätzt der Bürgermeister. Wie schlecht die Lage in der Stadt sei, sei „bei der Kassenärztlichen Vereinigung angekommen“. Denn als einziger Ort im gesamten Rhein-Main-Gebiet sei Karben unterversorgt. (den)