Nidderau. Es war kurz nach 19 Uhr, die meisten saßen beim Abendessen oder schon vorm Fernseher, als der Alarm losging. Gemeldet wurde Chlorgasaustritt und Feuer im Nidderauer Schwimmbad. Da war es vorbei mit dem gemütlichen Feierabend. Alle Feuerwehren der fünf Stadtteile Nidderaus und das DRK mussten ausrücken, um den Ernstfall in einer groß angelegten Übung zu proben.
Schon fünf Minuten nach dem Alarm traf die erste Wehr am Ort des Geschehens ein. Es waren die Brandschützer aus Heldenbergen. Fast zeitgleich kamen die Windecker an. Innerhalb von zehn Minuten war das DRK Nidderau vor Ort, und 17 Minuten später waren sämtliche Wehren versammelt. Die beiden zuerst eingetroffenen schafften sich einen Überblick über die Lage, der Rest wartete in gebührendem Abstand, da ja Chlorgas ausgetreten war und erst einmal unschädlich gemacht werden musste.
Als Chlorgasentwarnung signalisiert wurde, ging alles sehr flott. Die Verletzten konnten vom DRK betreut werden, die letzte vermisste Person aus dem Versorgungsraum wurde geborgen und die Brände wurden rasch bekämpft. Nach etwa anderthalb Stunden war das Feuer gelöscht, waren die Verletzten versorgt und die Aufräumungsarbeiten fast abgeschlossen.
Die Vorbereitung für diese Feuerwehr-Übung war geheim gehalten worden. Stadtbrandinspektor Dieter Bauer und sein Stellvertreter Frank Merz hatten das Szenario vorbereitet. Angenommener Fall war ein Chlorgasaustritt, Brand im Versorgungsraum und im Saunabereich im Nidderauer Schwimmbad mit vier verletzten Personen – drei ebenerdig und einer im Keller in den Versorgungsräumen.
Unterstützt wurde die Aktion durch Mitarbeiter des Schwimmbades, die auch die Verletzten mimten. Eine Gruppe von Kindern, die beim Eintreffen der Wehren um Hilfe rufend aus dem Schwimmbad kamen, war ebenfalls einbezogen worden. Der Brandinspektor war mit dem Ablauf der Übung zufrieden, wie er sagte. (fbo)