Bad Vilbel/Karben. „Wir sind für die Menschen in Oberhessen der Finanzpartner Nummer eins und der bevorzugte Ansprechpartner des Mittelstands“, beschrieb der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Oberhessen, Günter Sedlak, das Jahresergebnis 2007 – das zweite Jahr nach der Fusion der Sparkassen Wetterau und Vogelsberg. Inzwischen herrsche wieder Normalität, schilderte er die Situation innerhalb seines Hauses. Eine interne und anonyme Befragung habe ergeben, dass sich die 1138 Mitarbeiter wohlfühlen. Dazu beigetragen habe auch, dass die Bank mit einer internen Jobbörse 39 von 63 Interessenten deren Wohnorten nähere Arbeitsplätze vermitteln konnte. Der Mitarbeiterrückgang von 41 sei ohne Kündigungen erfolgt, „nur durch Altersteilzeit oder natürliche Fluktuation“; im Bereich der IHK Gießen-Friedberg ist die Sparkasse Oberhessen immer noch der zweitgrößte Arbeitgeber. Derzeit sei man auf Mitarbeitersuche – sowohl für den Vertrieb wie auch für die Ausbildungsplätze. Gerade in Sachen Azubis zeigte sich Sedlak stolz: Zum einen seien sechs der aktuell sieben fertigen Azubis übernommen worden, zum anderen baute der 53-köpfige Bank-Nachwuchs im vergangenen Jahr bereits zum dritten Mal in strukturschwachen Gebieten einen Spielplatz eigenhändig auf – wofür die Bank über 50 000 Euro zur Verfügung stellte. „Das ist eine tolle Erfahrung für die jungen Menschen und für die Einrichtungen, denen wir geholfen haben!“ Insgesamt unterstützte die Bank im vergangenen Jahr rund 600 Projekte aus Bildung, Sport, Kultur und Gemeinwohl mit über 400 000 Euro.
Hinzu kommen Investitionen von zwei Millionen Euro, die die Bank als Aufträge an heimische Unternehmen für Bau-, Umbau- und Modernisierungsmaßnahmen vergeben hat. Auch in Karben wird sich die Sparkasse verändern, indem die heutigen Standorte in der Ramonvillestraße und in Klein-Karben in der Homburger Straße 60 in einem Neubau zusammengeführt werden. Noch keine Lösung gibt es für das seit Jahren ungenutzte Gebäude im Bad Vilbeler Stadtteil Gronau. Die Sparkasse würde es gerne verkaufen – im Gespräch ist eine fünfstellige Summe.
Mit einer Bilanzsumme von rund 4,5 Milliarden Euro ist die Sparkasse Oberhessen die viertgrößte Sparkasse Hessens und bundesweit die Nummer 44 von 460 Instituten. „Von den 420 000 Menschen im Geschäftsgebiet sind 254 000 unsere Kunden“, freut sich Sedlak. Er verbuchte eine leichte Zunahme von privaten und gewerblichen Krediten auf insgesamt 2,8 Milliarden Euro. Im Umkehrschluss vertrauten die Kunden ihrer Bank rund vier Prozent mehr Geld an – 2007 waren es 3,144 Milliarden Euro. Der Jahresgewinn von rund fünf Millionen Euro floss zum größten Teil in die Rücklagen. Gut liegt die Sparkasse auch beim Verhältnis von Aufwand und Ertrag: Rund 62 Cent musste die Sparkasse 2007 aufwenden, um einen Euro zu verdienen. (zlp)