Karben. Oswin Veith ist in seinem Element. Denn der CDU-Kandidat für den Landratsposten findet: „Es gibt für mich wie für Politiker keine bessere Erfahrung als Wahlkampf.“ Es sei eine intensive Zeit der Begegnung. Und: „Nie ist der Politiker näher dran am Bürger“.
An diesem Abend ist Oswin Veith nah dran an den Kärbern. Wenn auch später als geplant. Denn das Heringsessen der CDU Karben im Saalbau Schuldt ist das dritte an diesem Aschermittwoch-Abend, das Veith absolviert. Als er eintrifft, sind die Christdemokraten schon längst am Essen. Der erste, der ihn erspäht, fängt zu klatschen an, was sich ausbreitet und alle erfasst.
Dann, mit dem Mikrofon in der Hand, zeigt sich der Wahlkämpfer: „Mit mir wird der Wetteraukreis nicht aufgegeben“, ruft er den über 90 Anwesenden zu und erntet Applaus. Er wettert gegen die SPD, die für 2016 einen Regionalkreis errichten will, der von Schlüchtern bis Lorsch reichen würde. Nein, er setze sich für den Wetteraukreis ein, der vor Ort aktive Wirtschaftspolitik ermögliche, der mit Ausgleichzahlungen den schwächeren Ostkreis unterstütze, in dem die Selbstverwaltung der Kommunen aufrecht erhalten bleibe. Er befürworte die Mensa für die Kurt-Schumacher-Schule – eine Investition in die Zukunft. Und bei der Nordumgehung Groß-Karben stehe der Wetteraukreis mit ihm an der Spitze „Gewehr bei Fuß“.
Zuvor hatten schon CDU-Vorsitzender Guido Rahn und Fraktionschef Mario Beck auf den Abend eingestimmt. „In der früheren roten Hochburg Karben ist jetzt überall die CDU vorn“, bilanziert Rahn die Hessen-Wahl. Mit über 40 Prozent liege die CDU gut sechs Prozentpunkte vor der SPD, frohlockt er. Und mit Blick auf den aus Bad Vilbel angereisten Bürgermeister Dr. Thomas Stöhr, einem ehemaligen Kärber Christdemokraten, sagt er: „Ich hoffe, dass wir auch in Karben bald einen Bürgermeister stellen.“
Denn beim Vergleich der beiden Städte Karben und Bad Vilbel zeige sich, hier seien unter der SPD 60 Millionen Euro Schulden aufgelaufen, Bad Vilbel aber stehe gut da. Rahn kommt auf die anstehenden Etat-Beratungen zu sprechen. In den zwei Jahren der Koalitionsmehrheit von CDU, FWG und FDP habe die Stadt kein Darlehen mehr aufgenommen. „Wir haben gespart, ohne dass jemand in der Stadt wahrgenommen hätte, er würde Mangel leiden“, ruft Rahn. (cwi)