Nidderau/Schöneck/Niederdorfelden. Die hessischen Wähler haben ihre Stimmen abgegeben und damit die Weichen für eine neue Landesregierung in Hessen gestellt. Doch noch immer ist es nach der Wahl wie vor der Wahl: Roland Koch (CDU) will Ministerpräsident bleiben, Andrea Ypsilanti (SPD) will Ministerpräsidentin werden. Das ist allerdings so einfach nicht, denn die Koalitionen, die möglich sind, haben bis jetzt keine Mehrheit. Es wird verhandelt.
Die CDU erlebte einen Absturz und verlor zwölf Prozentpunkte. Andrea Ypsilanti dagegen hat die SPD aus dem Tal der Tränen geholt und fast auf Augenhöhe mit der CDU geführt, doch der Wunschpartner Grüne bringt zu wenig Prozente mit. Die FDP erzielt das beste Ergebnis seit Jahrzehnten, nur nutzt es ihr nichts, da sich die Liberalen im Wahlkampf auf eine Koalition mit der CDU festgelegt haben. Das aber reicht nicht für die Mehrheit. Ein Grund dafür: Die Linke kommt erstmals in den Landtag, aber reden will mit ihr niemand. Das Ringen der Politiker um eine tragfähige Koalition hat begonnen.
Das hessische Wahlergebnis spiegelt sich ähnlich auch in den drei Kommunen Nidderau, Schöneck und Niederdorfelden wider. Auffällig ist, dass die Wahlbeteiligung höher als im Landesdurchschnitt (64,3%) ist.
Ganz dem Landestrend entsprechend haben die Christdemokraten hohe Verluste zu verzeichnen, die Sozialdemokraten gewinnen hinzu. Allein in Schöneck sind CDU und SPD mit 36,3 Prozent gleich stark. In den anderen beiden Kommunen hat die SPD die Nase leicht vorn.
Wie bei den großen Volksparteien, ähnelt das Wahlverhalten der Bürger in den drei Kommunen denen des Landes bei den kleineren Parteien Grüne und FDP. Während die Grünen leichte Verluste hinnehmen mussten, gewinnen die Liberalen hinzu. Die Linke holt in Schöneck und Nidderau über 5 Prozent. (cwi)