Bad Vilbel. Den Neubau der Stadtbücherei möchten die Sozialdemokraten als runden, zweistöckigen Glaspavillon auf der frei werdenden Fläche des bisherigen Hallenbades errichten. Mit den Plänen des Frankfurter Architekten Karl-Heinz Groll möchte die Opposition einen Kontrapunkt zu Plänen der CDU setzen. Die will die künftige Mediathek auf einer 25 Meter breiten Nidda-Brücke am Kurhaus platzieren. Das durch den Kombibad-Neubau frei werdende Hallenbad-Areal soll für den Neubau eines Hotels genutzt werden. Konkrete Pläne dafür existieren noch nicht.
Die vor allem von Ehrenstadtrat Rüdiger Wiechers propagierte Brückenlösung sei „eine der größten Schnapsideen, die in dieser Stadt je veröffentlicht wurden“, wettert der SPD-Vorsitzende Udo Landgrebe. Die Brückenbreite entspreche einer sechsspurigen Autobahn und verstelle den Blick vom Areal der Neuen Mitte (Zentralparkplatz) zum Kurpark, moniert er. Die künftige Stadt müsse die Nidda hingegen wieder als städtische Flusslandschaft in den Mittelpunkt rücken.
Für die Mediathek rechnet Groll mit Kosten von 3,5 Millionen Euro. Das Gebäude, so Landgrebe, sei ein „echter Hingucker“, werte die „Kulturmeile“ mit dem Römermosaik weiter auf. Der Glaspavillon verbinde Gebäudefunktionen und räumliche Park-Atmosphäre, nehme auch die Rundungen der Bäume in der Architektur auf.
Weil das Gebäude mit einem Durchmesser von 32,5 Metern und einer Höhe von 8,50 Metern kleiner ausfalle als das Baufenster des Hallenbads, könne der Kurpark etwas vergrößert werden. Die gläserne Mediathek könne zu einer zusätzlichen Attraktion für die Stadt werden, ist Landgrebe überzeugt. Beim Besuch in der Neckarsulmer Mediathek habe sich gezeigt, dass sich dort die Besucherzahl vervielfacht habe. Die SPD betont, ihr Entwurf sei „ein Arbeitsmodell, flexibel und entwickelbar“. (dd)