Karben. Kaum sind die Weihnachtslieder verklungen, die Silvesterknaller verhallt, da donnert ein kräftiges „Karben Helau“ in der „Turnhalle“ von Groß-Karben. Die närrischen Weiber der KSG 1920 haben die diesmal frühe und kurze Session mit der Generalprobe am Freitag eröffnet und ihre männlichen Zuschauer in ein wahres Wintermärchen entführt. Die Eisprinzessinnen vom Elferrat mit ihrer Eiskönigin Helga Döppenschmidt ziehen pünktlich um 20.11 Uhr in den Saal ein.
In der Adventszeit haben die Tanzgruppen intensiv geprobt. Seit gut drei Wochen seien dann die Proben mit Licht und Mikro und Musiker hinzugekommen, sagt Ingrid Wieja. Und so zeigen die Tänzerinnen von der „Mixed Generation“ im Gelb der Ostfriesennerze einen Regentanz. Das Winterthema nimmt die Ranzengarde wieder auf, die allein als Pinguine über die Bühne watscheln und zusammen mit der „Generation“ – als Schneemänner verkleidet – im Walzertakt übers Parkett schwofen.
Ein großes Thema des Abends ist das Rauchen – oder besser das Rauchverbot. Schon Sitzungspräsidentin Döppenschmidt weist die Gäste darauf hin: „Im Saal wird nicht geraucht.“ Sehr realitätsnah geraten Mutter und Tochter, Christa und Sandra Haufert, in ein Streitgespräch ums Rauchen, werfen sich lautstark die Argumente wie Beschimpfungen an den Kopf und gehen über Tische und Bänke.
„Christa und’s Kind“, wie Helga Döppenschmidt die beiden Hauferts vorstellt, haben noch eine gemeinsamen Auftritt mit dem „Lied der Verfressenen“. Aber die beiden sind auch alleine eine Wucht. Christa Haufert, ganz in Zigarettenschachteln gehüllt, outet sich als Raucherin. Sie erzählt, unter Verwendung unzähliger Zigarettenmarken, ein Rauchermärchen, das Willy Astor nicht besser hinbekommen hätte. Sandra Hauferts Jodler, unterstützt von den tanzenden Chiquititas, ist nur einer der vielen gelungenen Höhepunkte, bei denen es die Herren vor Begeisterung aus den Sitzen reißt.
Als Mandy aus Jena glänzt Lisa Kohl, die sächselt und recht derb von ihren Liebschaften berichtet. Als Hausmeister erzählt Ute Zimmermann-Erle von ihren Erlebnisse vom Urlaub auf Mallorca „all inklusiv – Essen, Trinken, Scheißerei“. Rosi Stoppani steht als Tusneldche auf der Bühne, und Ingird Wieja als Mann mit Vogel. Astrid Schröter leiht dem Vogel ihre Stimme. Katja Winter gerät als Haushälterin mit Musiker Dieter Adam in Streit, der auf ihre Vorwürfe mit Refrains aus Stimmungsliedern antwortet – und dabei von den Herren im Saal kräftig unterstützt wird.
Singen gehört in Groß-Karben für Publikum und Akteure zum Feiern dazu. So hat der Schlager-Block seinen festen Platz im Programmablauf. Die Asbachlerchen und Astrid Schröter werden nicht eher von der Bühne entlassen, bis sie ihr Kärber Lied gesungen haben.