Karben. Mit dem Pflegedienst der Stadt Karben geht es weiter aufwärts – und das dem Trend getreu immer mehr in der Kranken- und immer weniger bei der häuslichen Pflege. Diese positive Bilanz zieht Stadtrat Jochen Schmitt (SPD). Dafür erhält er uneingeschränktes Lob von der Koalition aus CDU, FWG und FDP. Die sicherte sich zwischenzeitlich die Mehrheit im Aufsichtsrat des städtischen Eigenbetriebs. Allerdings ließ sie auch den Wirtschaftsplan fürs Jahr 2008 weitgehend anstandslos passieren.
Durch die Bank freuen sich alle Politiker in der Stadt darüber, dass die Verluste des Pflegedienstes immer kleiner werden. Das von Schmitt geplante Defizit von 32 000 Euro will die Koalition noch auf 20 500 Euro herunterdrücken. Dafür strichen die Koalitionäre bei der Abstimmung im Parlament die geplanten Ausgaben für die Öffentlichkeitsarbeit, neue Computer und Autos jeweils marginal zusammen. Sie waren „etwas großzügig“, sagt CDU-Fraktionsvize Guido Rahn. Außerdem strich die Koalition eine 0,8er-Stelle aus dem Stellenplan heraus.
Vergangenes Jahr lag der Verlust noch bei 47 000 Euro. 2002 summierte sich der Fehlbetrag sogar noch auf 140 000 Euro. „Das Ziel, mittelfristig eine schwarze Null zu schreiben, bleibt realistisch“, sagt Schmitt.
Vor allem Einsparungen beim Personal helfen dem Pflegedienst dabei – wobei das Personal nicht weniger, sondern der Einsatz anders strukturiert wurde. Denn angehäufte Überstunden und nicht genommene Urlaubstage erhöhten bisher die Kosten im Alten Rathaus in Klein-Karben. „Durch examinierte Pflegekräfte, die aushilfsweise zur Verfügung stehen, können Spitzen abgefangen werden“, erklärt Schmitt, „so dass teure Überstunden nicht mehr anfallen.“ Die Folge: 42 000 Euro an Einsparungen stehen 5000 Euro an Ausgaben für die zusätzlichen Helfer gegenüber. Für das neue Jahr hat der Pflegedienst 16 000 Euro für diese Aushilfen eingeplant. „Ob die in voller Höhe verausgabt werden, muss das Jahr aber erst noch zeigen“, sagt Schmitt.
In Gänze sieht er den Pflegedienst gut aufgestellt. Der Betrieb habe sich darauf eingestellt, dass dem Trend zufolge Steigerungen bei der Nachfrage nach Krankenpflege zu erwarten seien, während die Nachfrage bei der häuslichen Pflege zurückgehe. „Der Pflegedienst hat sich sehr positiv entwickelt“, bilanziert Schmitt. „Die notwendigen Anpassungen, um auch zukünftig auf dem Markt zu bestehen, sind vorgenommen worden.“ (den)